Genderkonformität in offiziellen Dokumenten

Bitte fühlt Euch nicht veralbert, aber dies ist wirklich eine ernste Frage:

In der Bachelorarbeit muss ich genderkonform schreiben. Wir haben eine etwa dreiseitige Ausführung dazu bekommen, wie man/frau das tun kann. Alle anderen formellen Hinweise passten auf eine Seite – grummel.

Und nun sitze ich am Wort „Schüleraustausch“.

Hat jemand eine Idee, wie man/frau Schüleraustausch genderkonform (und trotzdem noch lesbar) hinbekommt? Ich würde mich über praktikable Vorschläge sehr freuen – ganz im Ernst.

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

27 Gedanken zu “Genderkonformität in offiziellen Dokumenten

    • Lieben Dank.
      Ja, diese Variante war ein derer, die in dem langen Text erwähnt wird. Dann müsste ich es aber überall machen. Und das gefällt mir dann auch wieder nicht so recht.
      Naja, bin dann eben auch was mäkelig 😉
      Liebe Grüße
      Belana Hermine

      Gefällt 1 Person

  1. Schüler/innenaustausch.
    Im Ernst. Ich würde diesen femofaschistoiden Genderunsinn nicht mitmachen. Unsere Sprache ist Teil unserer Kultur und die hat sich nun mal so entwickelt, wie sie sich entwickelt hat. Nur weil Alice Schwarzer und eine blond gefärbte Grüne Bundestagsfizepräsidentin mit ihren chronischen Minderwertigkeitskomplexen auf den Allerwertesten getreten fühlen, müssen wir doch nicht die Sprache Goethes, Schillers oder Emanuel Kants verballhornen. Wir predigen Toleranz, aber wir gendern, machen alles gleich selbst da, wo nichts gleich sein kann.
    Ich würde ein Vorwort schreiben, genau mit diesen Argumenten, natürlich weniger emotional und würde einen Notenabzug in Kauf nehmen.
    Ich habe auch mal so etwas ähnliches bei einer Studienarbeit gemacht. Der Professor ließ mich zu sich rufen. Zu meiner Überraschung erklärte er mir, er teile meine Position nicht, aber meine Position ist schlüssig und stringent begründet und das respektiere er. Note 1.

    Gefällt 6 Personen

    • Ich teile Deine Meinung ohne Einschränkung.
      Ob ich Deinen Mut, den ich absolut bewundere, aufbringe, weiß ich noch nicht. Am Lehrgebiet haben sie ein Forschungsprojekt, das sich genau mit diesen Fragen befasst. Denen bin ich argumentativ wohl nicht gewachsen 😦
      Ich freue mich aber, das wir in der Blogosphäre solchen Einschränkungen nicht unterliegen. Ich bin auch der Meinung, dass es mir nichts nützt, wenn einer gestochen daherschwafelt und mich letztlich doch verprügelt, weil er meint, das ist okay, weil ich eine Frau bin. Verhaltensänderung durch andere Wortwahl? Hm, da gibt es Dinge, an die ich eher glauben würde 😉
      Liebe Grüße
      Belana Hermine

      Gefällt 4 Personen

      • Es gibt immer nur die Einschränkungen, die man akzeptiert. Manchmal ist es aus taktischen Erwägungen sinnvoll solche Einschränkungen zu akzeptieren so lange man das frei entscheidet. Für eine solche Entscheidung muss man dann auch die volle Verantwortung übernehmen und darf sich dann nicht auf eine Opferrolle herausreden.

        Gefällt 4 Personen

  2. Mann, Mann, Mann – was gehen mir diese Gender*star*allüren auf die Sprachstilnerven!
    Ach, und wo ist der schöne, wohlklingende MAGISTER geblieben? Ich krieg schon grüne Pickel, wenn ich Bachelor lese …
    Es ist ein Jammer mit der Schlechtbehandlung und Selbstmißachtung unserer Sprache.
    Kannst Du mir dieses alberne Geschlechtgerechtschreibanleitungsblatt eventuell schicken?
    Es reizt mich, eine Satire dazu zu verfassen …

    Meine WortInnenanregung lautet so:
    SchülerInnenaustäuscherInnen

    😉

    Gefällt 1 Person

  3. Schüler*innenaustausch finde ich sehr hübsch.

    zur Diskussion oben: ja, leider ist unsere Sprache sehr männlich geprägt – seit mehr als 2000 Jahren.
    Das macht was mit dem Denken – ganz sicher.
    Wenn wir die nächsten 2000 jahre ganz stumpf nur noch die weiblichen Formen sprächen und schrieben, wären sie genauso selbstverständlich (!) (wahrscheinlich reichen 200 Jahre!) wie wir noch die männlichen Ausdrücken als „normal“ empfanden, als wir sie lernten – weil ja ALLE soooo sprachen.

    Inzwischen bekomme ich Briefe adressiert an Herrn Pfarrerin N.N., das ist schon lustig, was Computer so denken 😉

    Wir brauchen die „Feuerwehrfrau“, die „Polizistin“, die „bundeskanzlerin“ etc., damit die kleinen Mädchen schon erkennen können, dass ihnen diese Wege genauso zu- und offenstehen wie den Jungen.

    In meinen Predigten bringe ich weibliche und männliche Beispiele, in meiner Predigtsprache wechsle ich die Formulierungen ab, auch in den Gebeten …

    Als 10jährige las ich noch Einladungen zu Pfarrkonferenzen auf dem Schreibtisch meines Vaters, die begannen mit „Liebe Brüder! Liebe Schwester Müller!!
    Wie tat mir die Pastorin Müller leid, dass sie da so extra und komisch angesprochen wurde!
    Heute lese ich in den Einladungen: „Liebe Schwestern und Brüder!“ – das fühlt sich gut und richtig an.

    LG, Hille

    Gefällt 2 Personen

    • Danke für Deinen langen Kommentar.
      Ja, sicherlich ist die Sprache wichtig. Aber wenn sich in der Gesellschaft nichts tut, wird der Sprachgebrauch allein auch nicht helfen. Und manche aktionistischen Maßnahmen, um angebliche Gleichstellung zu erreichen, benachteiligen Frauen dann doch wieder. Bei uns müssen z. B. alle Gremien paritätisch besetzt sein, aber wir haben maximal halb so viele Frauen wie Männer. Also müssen die Frauen mehr Gremienarbeit machen als Männer. Gleichstellung?
      Es gibt aber auch hin und wieder „lustige“ Auswirkungen. Ich darf z. B. meist schrieben „Liebe Kollegen“, die Kollegen müssen aber „Liebe Kollegin, liebe Kollegen“ schreiben oder sich etwas Anderes ausdenken 😉

      Like

  4. Hm, da fällt mir jetzt nur ein: Austausch von Schülerinnen und Schülern.
    Randbemerkung: Obwohl ich (ich bin Jahrgang 1956) frauenbewegte Zeiten erlebt und mitgemacht habe, auch auf die Ungleichbehandlung von Frauen in der Sprache immer wieder hingewiesen habe, finde ich den heutigen Genderquatsch genau das: Quatsch. Selbst das „man/frau“ habe ich wieder aufgehört. Denn sprachlich gesehen stammt das man aus einer Zeit, in der das Man die Menschen an sich betraf, „man“ bedeutete also Menschen, nicht „Mann“. Und so mache ich mir mein sprachliches Leben wieder einfacher.
    Ich wünsche dir alles Gute und richtig viel Erfolg und Freude für deine Arbeit.

    Gefällt 1 Person

    • Man 😉 blieb ja nicht bei man/frau stehen… Natürlich hat die Sprache auch einen Einfluss auf unser Verhalten. Aber meiner Meinung nach wäre am besten geholfen, wenn auf ganz praktischer jeder Mensch eben als ganz einzigartiges Individuum wahrgenommen und behandelt werden könnte. Wenn man alle gleich behandelt, wird man doch nur wieder dem Durchschnitt gerecht und damit eigentlich niemandem.
      Ich musste mich als für die Bachelorarbeit damit auseinandersetzen. Ansonsten sehe ich zu, dass ich bei offiziellen Dokumenten nicht zu sehr ins Fettnäpfchen zu treten. Ganz privat rede doch dann wieder so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.

      Gefällt 1 Person

  5. Man soll überhaupt keine Rücksicht auf diesen Unsinn nehmen. Die Neue Geschlechts-Ordnung (NGO) ist nur ein kleiner Teil der Neuen Ordnung (NO). Und NO heißt auf gut Deutsch: Nein, danke, mir ist schon schlecht.

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu Belana Hermine Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..