Camino 2016 – 35. Tag – knapp 35 km

Und – husch – sind alle Pilger wieder weg. Naja, nicht ganz alle. Unterwegs sieht man schon ein paar auf dem Weg oder an den Futterstellen. Aber auch die heutige wunderschöne Herberge ist maximal zu 80 % belegt.

Sicherlich schön für mich, denn ich muss mir keine Sorgen im eine Unterkunft machen. Ich fühle mich diesbezüglich durchaus völlig relaxed. Aber ist der Jakobsweg nicht auch ein Wirtschaftsfaktor für Spanien? Alle wollen etwas essen, alle wollen irgendwo schlafen. Deutliches Zeichen dafür ist wohl die gestiegene Anzahl von Herbergen seit 2012.

Man versucht auch immer mehr, sich durch besondere Angebote wie Swimming Pool, Massagen, Meditationen von den Nachbarherbergen abzusetzen. Viele Herbergen verteilen Werbezettel, damit man zu ihnen kommt und nicht zum Nachbarn geht. Ist das noch normale Konkurrenz?

Etwas heftiger wird es wohl, wenn Orte oder Gemeinden darum streiten, wo nun der Jakobsweg entlangführen soll. Jede Gemeinde will etwas von diesen Kuchenkrümeln abbekommen. Das verwundert nicht. Immerhin sind die Orte mit regem Pilgerverkehr sichtbar besser entwickelt als Orte ohne.

Ich hoffe sehr, dass sich das alles zum Guten des Jakobswegs auswirkt.

Letztens habe ich eine junge Deutsche (19) getroffen. Sie saß auch daneben als ich meinen Blog-Beitrag schrieb und merkte, dass ich Bäume fotografiere. Da fragte sie, ob ich in eine Waldorfschule gegangen wäre. Ich war etwas verwundert. Daraufhin meinte sie, dass Waldorfschüler Bäume, Steine und Kirchen fotografieren würden. Na, da bin ich doch wohl gut qualifiziert zum Waldorfschüler ;-). Irgendwie hat mich das „bewegt“.

Und es gab noch eine nette Begegnung. Bei einem Gemeinschaftsessen in einer Herberge saß ein jungen polnisches Radfahrpärchen mit am Tisch. Es ging dann so um die Unterschiedlichkeit in der Beschwerlichkeit des Weges zu Fuß bzw. per Rad. Die junge Polin fragte, ob uns Fußpilgern nicht langweilig werden würde, wenn wir uns da so Schritt für Schritt fortbewegen würden. Innerlich musste ich schon lächeln. Es ist wohl aber schwer vorstellbar. Mir ist keine Sekunde langweilig.

Baum des Tages: was ihm wohl passiert sein mag? (von zwei Richtungen)

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!

Belana Hermine

6 Gedanken zu “Camino 2016 – 35. Tag – knapp 35 km

  1. Der Baum hat wohl einen Brand erlebt. Ich war ja auch wie du 2012 auf dem CF im September. 🙂 Damals habe ich einige Ecken in Spanien gesehen, wo einige Bäume so ausgesehen haben.

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      • Wir sind früher beim Militär auch viel gelaufen und ich hab es immer gemocht. Leider hatten wir damals nicht so gute Schuhe und Blatern und andere Wehwehchen liessen sich nicht vermeiden…

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      • Und wahrscheinlich hattet Ihr deutlich mehr Gepäck zu schleppen. Schön, wenn Du es trotzdem gemocht hast. Mit dwn Wehwehchen kommt man dann achon irgendwie klar.

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