Eine Frage zum Sonntag

Zumindest an den meisten deutschen Hochschulen und Universitäten beginnt heute das Wintersemester 2017/2018. Und so heißt es auch für mich zu überlegen, ob und wenn ja was ich weiter studieren möchte.

Kann lernen süchtig machen?

Eigentlich sollte man ja meinen, dass man nach den Anstrengungen – und ja, manchmal auch Entbehrungen – eines Fernstudiums erstmal die Nase voll hat vom Lernen. Nachdem ich aber das Sommersemester ausgespart habe, habe ich doch ein wenig das Gefühl, wieder etwas lernen zu wollen. Vielleicht lasse ich ja die Klausuren weg. Die waren das Schlimmste am ganzen Studium.

Na, zumindest habe ich mir erstmal ein bisschen Studienmaterial bestellt, das auch pünktlich zum Semesterbeginn angekommen ist. Wenn die Sucht also zu stark ruft, kann ich mich ihr vollkommen hingeben 😉

Allerdings gibt es da im Moment gerade wieder so vieles, das ich gern wissen, lernen und erfahren möchte, dass ich mir gar nicht so sicher bin, ob ich für eine reguläres Studium Zeit erübrigen kann/will 😉 Und wie geht es Euch so mit dem Lernen?

Wie haltet Ihr es mit dem lebenslangen Lernen?

Ist das nur wieder so ein Hype-Wort? Was sind für Euch Lerngelegenheiten? Lernt Ihr bewusst/vorsätzlich, also über Seminare, Kurse, explizite Veranstaltungen oder lernt Ihr eher so ganz nebenbei, wie es das Leben Euch so bietet?

Braucht man Zertifikate über Gelerntes?

Wir von Euren Arbeitgebern/Kunden anerkannt, wenn Ihr Euch eigenständig Wissen aneignet, ohne dass Ihr dafür einen Schein bekommt? Regen Euch Eure Arbeitgeber an zu lernen oder überlassen sie das ganz Eurer Verantwortung?

Was treibt Euch an, Neues zu lernen?

Ist es eher eine inhärente Neugier? Oder ist es eher der Drang, auch zu wissen, was der „Andere“ weiß? Oder wird es in irgendeiner Weise von Euch verlangt? Oder, oder, oder…?

Ich wünsche Euch einen wissbegierigen Sonntag.

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

33 Gedanken zu “Eine Frage zum Sonntag

  1. Ich bin da eher Autodidakt und ein regelrechter Wissens-Staubsauger …
    Irgendwie MUSS ich ständig lernen – deshalb auch die Bücher und CDs die ich auf meinem Blog rezensiere … es freut mich wenn ich an dem Wissen auch andere teilhaben lassen kann.
    Ich hoffe, dass meine Rezensionen eine gute Entscheidungsgrundlage für interessierte Leser_Innen bieten, damit macht der Blog für mich Sinn – „nur“ LESEN und HÖREN damit die Zeit vergeht ist mir zu schade …
    Unsere Lebenszeit ist leider begrenzt, ja sie wird mit jeder Sekunde weniger – damit wird sie aber auch immer wertvoller!
    Hätten wir unendliche Zeit zur Verfügung, dann wäre Zeit eigentlich nicht wirklich wertvoll, z.B. auch mit Mrd auf dem Konto hätte ja auch Geld in Wirklichkeit keinen Wert.
    So – jetzt bin ich wieder etwas ins Philosophische abgedriftet, aber das gehört dazu.
    PS: Auch in Österreich geht´s im Oktober wieder los mit Studium …

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      • Das Erststudium ist wohl deutschlandweit gebührenfrei. Ein weiteres Studium kann – je nach Bundesland – etwas kosten. In NRW kann man gebührenfrei studieren. Es fällt aber ein Beitrag für das Studentenwerk (Wohnheime, Mensa, Hochschulsport etc.) an. An der FernUni muss man pro Semesterwochenstunde eine Gebühr für das Lehrmaterial bezahlen, selbst wenn es keins gibt ;-). Naja, irgendwie also doch Studiengebühr, aber durchaus erschwinglich.

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  2. Für mich gehört es zu den allerschönsten Dingen, Neues zu lernen, meinen Horizont zu erweitern. Leider ist es ja mit der Konzentration immer noch sehr schwierig für mich, insofern sind Weiterbildung, Fernlehrgang oder Fernstudium erst einmal noch Zukunftsmusik für mich. Auch das Lesen geht langsamer und nur in kleinen Häppchen.
    Ich freue mich schon auf Zeiten, in denen das wieder anders sein kann.
    Liebe Grüße
    Agnes

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  3. Ich bin auch voll auf „Lernen“ eingestellt. Man lernt ja bereits im täglichen (Berufs)Leben jede Mene Neues. Leider ist es in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern nicht so einfach dies organisiert anzugehen. Die deutsche Bürokratie mit festem Semesteranfang, ungenügende Variabilität der Studienpläne, und – ich wollte mir vor Jahren einfach mal so einen Gesellenbrief in einem Handwerksberuf „zulegen“ 😉 – das „eiserne Korsett“ mit damals konkret einem fast zunftähnlichen Verhalten der Handwerkskammern – und vica versa der Universitäten, machen fächerübergreifenden Lernen hier meines Erachtens immer noch schwierig. Wir haben hier eine „Virtuelle Hochschule Bayern“, die es seit einigen Jahren wohl nur deshalb gibt um Bayern entgegen der Wirklichkeit als „besonders modern“ herauszustellen. 😉
    [So. wieder genug abgelästert! LOL]
    Wünsche noch einen schönen Sonntag!

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    • Herzlichen Dank für diesen langen Beitrag.
      Ja, die Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems lässt immer noch deutlich zu wünschen übrig. Voraussetzungen sind sicher in gewissem Maße sinnvoll, aber dass man diese nur mit „offiziellem Zertifikat“ nachweisen kann, ist mehr als hinderlich. Ich hoffe da ein wenig auf die internationale Entwicklung von Kompetenznachweisen, die durchaus Fahrt aufnimmt und ein wenig Optimismus zulässt.
      Einen netten Nachmittag und eine gute Woche wünsche ich.

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      • Hallo, ja zu der Thematik hatte ich vor knapp einem Jahr mal eine Umfrage der zuständigen EU-Kommission. Da ging es auch um einen EU-ID-Ausweis etc.. Aber so lange wir in D noch nicht „digitalisiert“ sind, aka das sog. „eGovernment“ (mit leider verbundener Streichung von über einem Drittel der Schreibtischtäter-Stellen) auf sich warten lässt, siehts schwarz aus. Mich ärgert ja vor allem, dass durch diese Verzögern jetzt zwei Generationen Lernwilliger ins Abseits gestellt wurden. Wird sich hoffentlich nicht noch einmal rächen. ;-(
        Wünsche Ihnen ebenfalls noch einen schönen Abend, und auch eine schöne Woche! Dienstag ist „MuttiTag“. LOL LG Michael

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      • Naja, ob die allumfassende Digitalisierung uns immer in allem so gut tut, bliebe auch noch abzuwarten. Ich habe da so meine Zweifel. Vieles geht sicher auch mit weniger als 100% digital. Sowas kann man aber auch immer gut als Vorwand gebrauchen.
        Liebe Grüße
        Belana Hermine

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  4. Für mich ist das Leben eine Schule vom ersten bis zum letzten Tag. Es gibt so unendlich viel zu erfahren, zu begreifen, zu verinnerlichen – und am Ende werde ich mir eingestehen müssen, dass ich nur einen ganz winzig kleinen Bruchteil von dem lernen durfte, was ich eigentlich erstrebt habe… 😉 Mit dem gezielten Lernen in Schulen, Fortbildungen etc. habe ich allerdings Probleme. Ich begreife sehr schnell, habe ein hervorragendes Gedächtnis, deshalb halte ich das, was ich im Unterricht sehe und höre, zumeist für völlig ausreichend. Bei Prüfungen stellt sich dann heraus, dass dem eben nicht ganz so war. Oder aber ich fühle mich mit meinem Wissen so sicher, dass ich in den jeweiligen Tests so manchen vermeidbaren Leichtsinnsfehler mache. 😉
    Ja, lerne. Lerne, so lange es dir möglich ist! Wissen und Erkenntnis sind so viel mehr wert als alles materielle Gut der Welt…

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    • Dir vielen Dank für Deine ausführlichen und interessanten Schilderungen. Oh ja, Prüfungen. Meist muss man wissen, wie sie ticken, dann hat man sie schon halb bestanden – ganz unabhängig vom Wissensstand.
      Und ja, das, was man weiß, kann einem niemand nehmen – solange man mental gesund ist.
      Herzliche Grüße
      Belana Hermine

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  5. Natürlich ist es mir wichtig, immer wieder etwas Neues zu lernen, auch das Wissen anderer zu nutzen, wenn möglich. Zertifikate sind mir dabei nicht wichtig. Meistens lerne ich dazu, wenn ich irgendeinen Anstoss bekomme. Dann vertiefe ich das Thema, wenn es mich interessiert. Jedenfalls sollte man nicht aufhören zu lernen, denke ich. 🙂
    Liebe Sonntagsgrüsse ❤

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    • Ich danke Dir herzlich für Deinen Beitrag zu dieser Diskussionsrunde.
      Dass Du ständig lernst, sieht man ja auch an Deinem Blog. Dort gibst Du ja auch immer wieder Anregungen für interessante Themen.
      Herzliche Grüße
      Belana Hermine

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  6. Das Wort „lebenslange Lernen“ ist sicher ein Modewort geworden. Denn die die Bedingungen, die dafür notwendig sind, hängen weit hinterher. Ich habe viel recherchiert, und würde gerne mein Berufswissen auffrischen, aber das geht nur in Seminaren vor Ort, z.B . Vieles was theoretisches Wissen ist, eignet sich für Blended Learning, nur die Bedingungen für den Arbeitnehmer, da klafft ein Lücke, ich bin auf keine Fall weiter gekommen.
    Ich habe zwar jetzt das Konzept für die Neue Ausbildung zusammen, aber es kann nicht sein, das ich mühsam alles recherchieren muss, und die Behörden keine Ahnung haben. Da würde ich mir einfach mehr Unterstützung wünschen.
    Und ich denke das es nicht mit süchtig zu tun hat, sondern weil sich einfach ständig die Bedingungen ändern.

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    • Klar, wegen der sich ständig ändernden Arbeitsinhalte muss man immer wieder lernen. Da wäre eine kleine Lernsucht doch ganz hilfreich ;-). Dass Du nichts findest, was Deinen Wissensbedarf deckt, ist natürlich weniger schön. Bist Du denn auf „offizielle Bildungsangebote“ angewiesen oder wäre ganz individuelles Lernen für Dich auch möglich?

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  7. Auch wenn der Sonntag schon vorbei ist: Ich finde man kann nie genug lernen und hat auch nie ausgelernt. Sich immer wieder neue Horizonte eröffnen macht das Leben doch erst recht interessant. Zusammenhänge erkennen, sich Wissen erschliessen oder einfach mal etwas machen, worauf man Lust hat. Meine Arbeitgeber haben mir bisher noch nie mein zusätzliches Wissen angerechnet, mir wird teilweise nicht mal die Berufs- bzw. Auslandserfahrung bezahlt. In den Bereichen, wo man mich anstellen würde, ist es eher von Nachteil viel zu können und zu wissen, Du bist potentiell unbequem (und zu teuer).

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    • Vielen Dank für Deinen Kommentar. Dann hoffe ich, dass Du bald Dein Wissensniveau mit Deinem Arbeitsplatz in Übereinstimmung bringen kannst. Auf die Dauer ist das sonst sicher frustrierende.

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      • Danke Dir, ist vermutlich aber eher unwahrscheinlich. Mir ist aufgefallen, dass gerade im Dienstleistungsbereich Erfahrung nicht erwünscht ist. Warum auch immer. Das ist mit ein Grund, warum ich in die Selbstständigkeit will.

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      • Ach, Du bist immer so inspirierend negativ 😉
        Ist die Selbstständigkeit kein Arbeitsplatz? Auf jeden Fall eine gute Idee, wenn es in einem angestellten Verhältnis nicht klappen will.

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      • Ich hoffe, ich wirke nicht immer so negativ. Ja so gesehen ist Selbstständigkeit auch Arbeitsplatz. Ich verbinde mit dem Wort einfach das reguläre Angestelltenverhältnis. Ansonsten, es ist einfach meine Erfahrung, dass Berufserfahrungen und zusätzliche Kenntnisse nicht so beliebt sind. Vermutlich, weil es einfach auch immer noch negativ behaftet ist, mehrere Haltestellen im Lebenslauf zu haben. Egal, es wird sich ein Weg auf tun für mich.

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      • Naja, man könnte jetzt eine ellenlange Diskussion um Strategien der Personaleinstellung zu diskutieren. Ich würde vermuten, dass es nicht an der „Beliebtheit“ liegt, sondern daran, dass die Arbeitgeber versuchen, eine harmonische Mischung im Team hinzukriegen. Wenn da einer „überqualifiziert“ ist, werden von vornherein Probleme befürchtet, was aber natürlich einem einzelnen Bewerber nicht unbedingt gerecht werden muss.

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  8. Ja, lebenslang lernen. Unbedingt! So bleibt das Leben lebenslang spannend. (Bin froh, dass ich mal eine kurze Antwort parat habe. Ich finde deine Sonntagsfragen alle interessant, lese meist auch die Diskussion, aber ich weiß selten, wie ich da kurz etwas dazu sagen kann . Wo anfangen, wo aufhören 🙂 )

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