Starke Eltern – starke Kinder

Dieser Beitrag ist dem Projekt „Kinder im Aufwind“ von PPawlo gewidmet.

Es gibt so viele Projekte für Kinder. Das finde ich toll und wichtig und richtig. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass wir darüber hin und wieder den Blick auf die Eltern verlieren. Dabei gibt es viele (auch wissenschaftliche) Nachweise dafür, dass die Gesundheit – die physische wie die psychische – der Eltern die Entwicklung der Kinder und ihr Glück maßgeblich beeinflussen.

Zwei Bücher, in denen das thematisiert wird, möchte ich hier vorstellen. (Verlinkt ist jeweils die zum Buch gehörende Rezension.)

Gesundheit ist kein Zufall von Peter Spork

Hauptinhalt des Buches ist, wie sich unsere Lebensweise auf unsere Gene auswirken und verändern können, wie die Gene in unserem Körper wirken. Dabei geht es auch darum, dass sich die Ernährungsgewohnheiten der Mutter während der Schwangerschaft auf die Ess-Anlagen des in ihr heranwachsenden Kindes überträgt.

Auch die Gesundheit der Spermien des Vaters spielen ein Rolle. Sie sind unter Anderem davon abhängig, welchen Lebenswandel der Mann hat. Spätestens 3 Monate vor einer Befruchtung sollte der Mann mit einer gesunden Lebens- und vor allem Ernährungsweise beginnen, um den Samenzellen/Spermien ausreichend Zeit zu geben, sich zu regenerieren bzw. zu gesunden., empfiehlt das Buch. Die gleiche Empfehlung wird für die Frau ausgesprochen, um ihren Körper vor einer Schwangerschaft zu entgiften.

Im Buch wird auch aufgezeigt, dass sich die Lebens- und Ernährungsweise durchaus auch auf die Enkelgeneration auswirkt. So würden wir also nicht nur etwas für die physische Gesundheit der Eltern, sondern auch für deren Kindern und deren Kindeskinder tun.

Jede Mutter kann glücklich sein von Inga Erchova

Inga Erchova widmet sich der psychischen Gesundheit der Eltern – vornehmlich der Mutter. Ihre Grundaussage ist, dass wir als Eltern das, was aus unserer Baby- und Kinderzeit an Unverarbeitetem in uns brodelt, auf unsere eigenen Kinder übertragen. Sie argumentiert, dass unsere Kinder/Babies durch ihr Verhalten, z. B. Aufmerksamkeit einzufordern, uns implizit daran erinnern, wie es uns ergangen ist, wenn wir als Kinder/Babies Aufmerksamkeit angefordert haben. Sind diese Anforderungen nicht angemessen erfüllt worden, hat sich das in unserem Unbewussten angestaut, bricht nun heraus und beeinflusst, wie wir mit unseren Kindern/Babies umgehen – leider meist so, wie mit uns umgegangen wurde.

Am besten wäre es, wenn wir diese Dinge bereits vor unserer eigenen Elternschaft ausarbeiten könnten, um nicht in unbewusste/implizite Handlungsmuster zu verfallen, die wir gar nicht wollen, aus denen wir uns aber nicht einfach so befreien können. Gleichzeitig würden viele Fälle von Wochenbettdepressionen, in denen sich die frisch geborene Mutter nicht um ihr Baby kümmern kann, verhindert werden, was ebenso viel Leid der Kinder verhindern könnte.

In die gleiche Richtung, aber mit einem stärker sachlich-wissenschaftlichem Fokus auch auf gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge, geht das Buch „Das falsche Leben“ von Hans-Joachim Maaz (eine Rezension ist in Vorbereitung).

Ich wünsche allen eine glückliche Elternschaft, damit auch die Kinder zu glücklichen Menschen und später glücklichen Eltern für ihre Kinder werden können.

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

14 Gedanken zu “Starke Eltern – starke Kinder

  1. Liebe Belana,
    da steht ja schon das Christkind vor der Tür und bringt eine Überraschung! 😉
    Ich freue mich sehr, dass du dem Projekt „Kinder im Aufwind“, das sich ja um Erwachsenenseiten handelt, neues Gedankenfutter und wichtige Information bereitstellst! Hab herzlichen Dank dafür! Mit liebem Gruß, Petra

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  2. Ein Thema, das mich natürlich persönlich anspricht und sehr anrührt.
    In der Tat gibt es die von Dir beschriebenen Zusammenhänge. Ich habe auch bereits mehreres dazu gelesen, gehört und gesehen und finde die Argumentation durchaus plausibel. Meine letzte stationäre Klinikstation vor einem Jahr war eine, die auch junge Mütter mit ihren Babies aufnahm, um genau diese Verhaltensmuster zu erkennen und zu durchbrechen. Möge es gelingen.
    Darüber hinaus gibt es aber viel zu wenig Hilfestellung für psychisch kranke Eltern – die Behandlung betreffend, aber auch bürokratisch und finanziell. In dem Fall, auf den ich hier speziell anspiele, wurde die Antragsakte der psychisch kranken Mutter ein Jahr lang von Behörde zu Behörde geschoben, niemand fühle sich zuständig und diese permanente Situation der extremen Unsicherheit (inzwischen sammelten sich auch Mietschulden, die das das Sozialamt jenseits seiner Zuständigkeit sah; auf denen hockt sie auch vor Weihnachten noch und hofft weiter auf die Großzügigkeit des Vermieters) führten nicht gerade zu ihrer Stabilisierung. Im Gegenteil. Nun ist es das eine, die Mutter zu quälen. Aber welchen Schaden man bei ihren Kindern anrichtet, die doch ein Recht darauf haben sollten, dass ihre Mutter so weit gestärkt wird, dass sie verantwortlich, sensibel und mit voller Kraft für ihre Kinder da sein kann, dass man damit indirekt die Gefahr für die Kinder erhöht, später selbst zu erkranken – das treibt mir die Tränen der Wut, aber auch der Macht- und Hilflosigkeit in die Augen!

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    • Liebe Agnes,
      wie Recht Du hast. Es gibt so viel zu tun. So viel könnte getan werden. Und doch wird so wenig getan. Und es gibt ja so viele Ansatzpunkte – das kann ja schon viel früher beginnen, indem man versucht, mit seiner eigenen Kindheit Frieden zu schließen. Aber es ist eben auch verdammt schwer, diesen Kreislauf aus eigener Kraft zu durchbrechen. Und doch ist es so hilfreich und macht so viel aus.
      Liebe Grüße
      Belana Hermine

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