Pyrenäen 2018 – Nachlese #10

Wetter

Das Wetter ist ja immer eine schöne Diskussion wert. Und so soll es heute Inhalt dieses Nachtrags sein.

Wie war das Wetter?

Eigentlich hatte ich diesmal wirklich sehr, sehr viel Glück mit dem Wetter. Es hat nur einige wenige Male geregnet. Zwar hat es häufig gewittert, aber da war ich – bis auf zweimal – schon in der Unterkunft. Und hin und wieder war es ziemlich neblig.

Wie gehe ich mit schlechtem Wetter um? – Regen

Schlechtes Wetter beim Wandern ist eigentlich nur Dauerregen und Nebel, wenn man auf Gelände ist, wo es keine „richtigen“ Wege gibt.

Gegen Regen gibt es aber genug Schutzmaterial. Bisher war es in den Gegenden, in denen ich gewandert bin, warm genug, sodass ich mich selbst eigentlich nie vor Regen geschützt habe. Unter einer Regenjacke werde ich eh nass. Wenn ich keine anhabe, habe ich die Chance, gleich wieder trocken zu werden, wenn der Regen aufhört. Für den Rucksack habe ich einen Regenschutz. Allerdings nehme ich normalerweise nicht den, der im Rucksack „eingebaut“ ist, weil der meist so knapp bemessen ist, dass er bei wirklichem Regen zu viel Wasser an den Rändern eindringen lässt. Zwar habe ich auch im Rucksack die wichtigsten Dinge (Klamotten, Schreibzeug, Schlafsack) in wasserfesten Beuteln, aber so wirklich wasserfest ist dann eben doch nichts – es sei denn, man nimmt großes Gewicht in Kauf.

Allerdings ging es in diesem Jahr doch so weit hinauf, dass es ein paarmal bei Regen doch zu kalt war. Das erste Mal war ich wirklich ziemlich durchgefroren, sodass ich klappernd und zitternd in der Unterkunft ankam. Das ist mir dann aber nicht noch einmal passiert.

Ansonsten macht Regen die Wege schleimig und glitschig, was an einigen Stellen deutlich gefährlich werden kann. Stöcke oder auch mal eine beabsichtigte Popo-Rutsche können zumindest teilweise helfen. Aber man kann auch darüber nachdenken, sich dann einen anderen Weg zu suchen.

Wie gehe ich mit schlechtem Wetter um? – Nebel

Nebel kann in den Bergen, insbesondere ohne klare Wegführung, schon ziemlich unangenehm – ja, gefährlich – werden. Das hatten einige von Euch ja auch schon in den Kommentaren angemerkt. Völlig zu recht. Solange es nichts zu krabbeln gibt, ist eigentlich noch mehr oder weniger alles in Ordnung – ACHTUNG: nicht auf Gletschern!!! – allerdings ist meine Lehre, nie wieder ohne Track zugehen. Ein Track kann einen auch bei Nebel einigermaßen in der Spur halten. Schwieriger wird es, wenn es steil bergauf zu kraxeln gilt. Hier ist ein Blick nach oben, um einen gehbaren Weg zu finden, nahezu unabdingbar. Da hilft dann auch kein Track mehr, weil es in der Tat auf ein oder zwei Meter mehr rechts oder links ankommen kann. Oder man muss eben wieder ein Stück zurück krabbeln und einen zweiten Anlauf nehmen. Nicht gut – gar nicht gut. Aber aus meiner momentanen Sicht irgendwie nicht wirklich zu vermeiden – oder man wartet einen Tag ab. Aber man ist angehalten, alle Unterkünfte schon vor Beginn der Urlaubssaison zu buchen. Hm, irgendwie nicht wirklich praktikabel.

Wie gehe ich mit schlechtem Wetter um? – Gewitter

Jaaa, Gewitter ist so ein Ding für sich. Ganz ehrlich? Ich fürchte mich schon ziemlich vor Gewittern. Und man liest ja auch immer mal wieder von Menschen, die vom Blitz erschlagen wurden – gerade auch in den höheren Bergen (Pyrenäen, Alpen etc.). Aber was, wenn man in ein Gewitter gerät? Da habe ich dann also mal wieder viele Bücher gewälzt. Die Hinweise klingen gut, aber eigentlich eher in der Praxis nicht umsetzbar. Okay, Stöcke in gute Entfernung legen – sollte machbar sein. Einen Unterschlupf finden, in dem man weit genug weg von den Wänden, aber auch vom Eingang sitzen kann. Nicht auf den nassen Boden setzen, sondern den Rucksack zur Isolierung unterlegen. Aber der ist doch auch nass??? Findet man keinen Unterschlupf, trotzdem möglichst hinsetzen – auf den Rucksack – gleicher Grund, gleicher Einwand. Außerdem soll man nicht auf nassen Wegen gehen oder stehen, insbesondere nicht, wenn dort das Wasser läuft. Hm, bis jetzt habe ich eigentlich noch nie ein Gewitter erlebt, bei dem es nicht auch geregnet hätte. Ein bisschen praxisrelevanter scheinen mir da solche Hinweise wie, dass man zusehen soll, aus einer exponierten Stellung (Gipfel, Ebene ohne höheren Bewuchs etc.) herauszukommen und absteigen, absteigen, absteigen. Nun ja, zweimal ist alles gut gegangen. Ich hoffe darauf, dass ich weiterhin nur ganz, ganz selten in Gewitter gerate und wenn, es dann auch unbeschadet überstehe.

Fazit

In Abwandlung eines gut bekannten Spruches würde ich mal sagen: Es gibt kein schlechtes Wetter – man muss nur entsprechend gut aufpassen. Und doch wünsche ich uns allen für all unsere Vorhaben immer schönes und sicheres Wetter. Passt gut auf Euch auf.

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

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18 Gedanken zu “Pyrenäen 2018 – Nachlese #10

  1. Volle Zustimmung für „es gibt kein schlechtes Wetter“
    ist so ähnlich wie mit den „schlechten Gefühlen“, die es auch nicht gibt.
    Gefühle haben Aufgaben, manche alarmieren bzw. warnen uns.
    Dem Wetter müssen wir uns anpassen, sonst kann auch das beste Wetter Unglück bringen/sein.
    LG, Hille,
    die sehnsüchtig auf mehr REGEN wartet, weil es immer noch soooo trocken ist – viel zu trocken!

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    • Ja, es sind so oft unsere eigenen Bewertungen, mit denen wir uns selbst im Wege stehen oder uns das Leben selbst schwer machen. Mit dem Regen für die Erde ist das schon ein bisschen anders. Der fehlt ja nunmal ganz praktisch und ganz objektiv. Ja, da würde ich mich auch ein bisschen mehr wünschen.
      Liebe Grüße
      Belana Hermine

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  2. Bei 50 Tage wandern ohne Pause musstest du zwangsläufig mit jedem Wetter rechnen, aber gerade das Gewitter in den Bergen finde ich sehr gefährlich und deine Tipps sind da auch nicht gerade die Lösung. Zum Glück ist alles gut gegangen, aber ich hätte da schon mehr Angst gehabt. Ist es so, dass du nach jeder Pilgerreise mutiger wirst?
    LG Andrea

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    • Lieben Dank.
      Ja, meist weiß der Kopf, womit zu rechnen bzw. woran zu denken ist. Aber das kommt (bei mir) nicht immer im Bauch sprich in der Handlung an. jaja, Gewitter wird es schon geben, aber wird schon nicht so schlimm bzw. mich nicht treffen – irgendwie sowas. Und ja, es ist gefährlich und hilfreich waren die Tipps nicht wirklich. Aber für mich in der Hinsicht gut, dass ich nun weiß, dass eben auch ein Unterstand nicht ausreichend Schutz bietet bzw. bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen hat, um etwas Schutz zu gewähren. Aber auch dieses „nicht auf wasserführenden Wegen laufen“ war im Nachgang doch erschreckend erhellend. Ich glaube, ich würde mich trotz der wenig hilfreichen Hinweise doch anders (und damit sicherer?) verhalten.
      Die letzte Frage ist interessant. Da gibt es wohl viel zu sagen. Eine gute Idee für einen Nachtrag. Vielleicht ganz knapp: Vermutlich wird man erfahrener und kann Risiken und sich selbst besser einschätzen und deshalb fundiertere Entscheidungen treffen?
      Liebe Grüße
      Belana

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  3. Nebel und Gewitter können in den Bergen verdammt gefährlich sein! Ich habe beides während einer Tagestour in den heimatlichen Bergen erleben müssen, und bin immer noch ungemein froh und dankbar, dass ich das mit heiler Haut überstanden habe.

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