Nepal #10

Ärzte…

Glücklicherweise gab es keine Veranlassung, einen Arzt aufzusuchen. Okay, die Erkältung war teilweise ganz schön heftig, aber das kann man auch aussitzen oder auswandern 😉

Trotzdem war ich in Nepal zweimal bei einem Arzt – einmal bei einem in Kathmandu, der nach traditioneller tibetischer Medizin behandelt, und einmal bei einem in Tiri, der nach traditioneller nepalesischer Medizin behandelt. Vom Wesen her unterschieden sie sich beide nicht. Sie stellten sogar ziemlich ähnliche Diagnosen. Ich kann also leider nichts über die feinen Unterschiede sagen, die ggf. zwischen beiden Richtungen bestehen. Beide machten eine Pulsdiagnose und verschrieben dann Pülverchen, die entweder als Pulver oder aufgelöst in warmem oder heißem Wasser (also je nach Pülverchen halt) eingenommen werden sollten. Beim tibetischen Arzt gab es das entweder für drei- oder für viermal am Tag. Beim nepalesischen Arzt gab es das für zweimal am Tag. Das Zeug ist so bitter, dass man da lieber gleich ganz schnell wieder gesund wird 😉 Aber man schmeckt auch andere, aromatische Zusätze wie Nelke oder Zimt heraus.

Hier mal ein Blick in die „Apotheke“ – oben in Kathmandu, die beiden darunter in Tiri.

Der Arzt aus Tiri ließ uns auch einen Blick auf die Herstellung seiner Pulver werfen.

Und wie man sieht, vertragen sich Tradition und Moderne hier ganz gut.

und Schamanen

Die letzten 3 Tage der Reise verbrachten wir in einem schamanischen Forschungs- und Ausbildungszentrum. Der Name hört sich natürlich groß und gewaltig an. Das Ganze befindet sich auf dem Grundstück des Schamanen. Bisher waren die Familien zweier seiner Kinder involviert. Da man sich aber in gewissen Fragen nicht einigen konnte, besteht das Zentrum nun nur noch aus der Familie (und dem Haus) eines seiner Kinder. Schade. So sind doch die Möglichkeiten beschränkt.

Im Haus gibt es einen Raum, in dem die meisten schamanischen Rituale abgehalten werden, wenn sie denn nicht draußen stattfinden können oder eben auch explizit in einem Raum stattfinden müssen. In diesem Raum gibt es einen Altar mit viele interessanten und inspirierenden Gegenständen. In der linken unteren Ecke ist eine Trommel zu sehen, wie sie im tibetischen Schamanismus verwendet wird.

An der Wand hinter dem Altar hängen viele Masken von Göttern, die Gutes bewirken oder vor Bösem bewahren sollen.

Auch wenn mich die Maske mit den 7 Schlangen am Kopf und den zwei spitzen Zähnen – Bhairab – sehr ansprach, war doch dieser Kerl hier mein absoluter Favorit.

An einem der 3 Tage kam ein in Nepal sehr anerkannter Schamane angereist. Für ihn wurde der Altar in besonderer Weise hergerichtet. Es liegen ein paar Ingredienzien für die Heilzeremonien bereit und auch noch einmal eine tibetische Trommel.

Der Schamane hat sich dann mit jedem separat befasst – allerdings saßen immer alle der Gruppe drumherum. Zuerst hat er versucht herauszufinden, was das Problem ist. Eine Pulsdiagnose war dabei auch ein Teil. Danach hat er versucht, die Probleme zu beheben. Interessanterweise kam auch der Schamane zu einem ähnlichen Ergebnis wie die beiden Ärzte. Für zwei Teilnehmer brauchte es extra Rituale am kommenden Tag.

Vorbereitung zu einem Ritual, um die Schlangengeister (Nagha) zu besänftigen.

Und hier ist ein Jäger-Ritual vorbereitet.

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

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31 Gedanken zu “Nepal #10

    • Ich kann Deinen Wunsch nur zu gut nachvollziehen. Aber vermutlich wird er mit uns erst dann Erbarmen haben, wenn wir mir der Erde Erbarmen haben 😦
      Wünsche Dir trotzdem, dass Du einen kühlen Kopf behalten kannst.

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  1. Tolle Sache! Danke für ein weiteres höchst informatives Posting. Na ja, auch unsere (chemische) Medizin kommt ja letztlich aus Erfahrungen mit natürlichen Heilmitteln. Schade, dass die Röm.-Kath. Kirche nicht auch eine an den Schamanismus angelehnte Zusatzausbildung anbot. Lol LG Michael

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