Kann es nicht auch mal Zwischentöne geben – verdammt nochmal?!?
Noch vor Weihnachten, als die C-Zahlen schon kritisch waren, man aber Omikron noch nicht so recht wahrhaben wollte, hatten wir ein Freizeit-Arbeitsgruppentreffen in einer Kneipe vereinbart. Diese Woche sollte es nun soweit sein. Trotz der auch hier rasant steigenden Zahlen wurden tatsächlich auch Ort und Zeit rumgeschickt.
Was sollte ich tun?
Ein paar Tage vorher fragte ich unseren Quasi-Chef unter vier Augen per E-Mail, ob es angesichts der Lage wirklich angemessen wäre, dieses Treffen aufrecht zu erhalten. Er wäre ohnehin krank (nicht C); das müsse jede/r selbst entscheiden. Wahrlich hilfreich.
Auch wenn ich vorerst noch den Kopf in den Sand steckte, brodelte und kochte es in mir. Wie konnte ich noch einigermaßen verlustfrei aus der Sache rauskommen?
Am Morgen des betreffenden Tages sagte mir (warum mir?) die Organisatorin, dass wir nur wenige Leute wären, und fragte, ob wir es stattfinden lassen oder verschieben sollten. Jetzt hätte ich natürlich ganz platt sagen können, dass wir es verschieben sollten. Aber wer bin ich denn, dass ich solche Entscheidungen für die Gruppe treffe. Offensichtlich fanden es alle Anderen ja okay, sich bei diesen Zahlen zu treffen. Ich meinte dann, dass man ja in Erwägung ziehen könnte, sich in der wärmeren Jahreszeit zu treffen und dann draußen zu sitzen und vielleicht auch in einer größeren Runde zu sein. Nach einer Weile fragte sie dann in die Runde, ob wir uns treffen oder lieber verschieben sollten.
Eine Weile rückte sich nichts. Also schrieb ich, dass ich wegen des geselligen Beisammenseins kommen, mich aber deutlich unwohl fühlen würde und deshalb eher für Verschieben stimmen würde. Dann purzelten plötzlich gleich mehrere Antworten in dieselbe Richtung ein, woraufhin dann die Absage durch die Organisatorin kam.
Puuh, das war knapp. Hätte nicht unser „Quasi-Chef“ einfach mal ganz offen in die Runde fragen können und zwar ganz direkt wegen der aktuellen Situation?
Da bin ich ja mal wieder um eine klare Entscheidung herumgekommen.
Aber wäre ich im Zweifelsfalle wirklich hingegangen? Hey, ich gehe im Moment nichtmal zum Frisör und dann setze ich mich mehrere Stunden in eine Kneipe? Wie kriege ich den Gruppenzwang sinnvoll mit meinen eigenen Vorstellungen abgeglichen?
Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine
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Sicher ist dir diese Gruppe sehr wichtig, dass du dich mit solchen Gedanken geplagt hast.
Hätte ich solche Einladung bekommen, hätte ich zu mir selbst gesagt: geschenkt, mich seht ihr erst wieder, wenn die Luft rein ist. Die Entscheidung muss tatsächlich jede und jeder für sich treffen. Wer also gehen will, möge doch gehen, aber ohne mich. Da scheiden sich einfach die Geister.
Ich wünsche dir ein stressfreies Wochenende, eins nach deinen Wünschen… ich glaub, die Perlen rufen, lächel…
Herzlich, Edith
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Ja, ich hätte wohl von Anfang an klarer zu mir selbst stehen sollen. Auf Arbeit wendet sich das Blatt allerdings mehr und mehr. Man wird immer stärker zum Außenseiter, wenn man noch immer recht vorsichtig mit der Pandemie umgeht. Es ist schwer, als Außenseiter auf Arbeit zu bestehen. Und damit meine ich jetzt wirklich nur Bestehen, nicht Karrieremachen oder sowas. Nun ja, da gibt es also noch einige Lernaufgaben für mich…
Danke für Deine lieben Wünsche zum Wochenende. Ja, ein paar Perlen liegen schon bereit 🙂
Auch Dir ein wundervolles und ruhiges Wochenende
Belana Hermine
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Du Liebe, werde dir deshalb selbst nicht untreu!!!! Es ist keine Prüfung für dich, auf Arbeit zu bestehen, nur weil es mehr Andersdenkende gibt. Du bist DU. Deine Meinung ist gefestigt, du brauchst darin nicht zu wanken, dich dafür auch nicht zu schämen. Glaub mir, damit bist du viel klüger als die anderen – und – sie wissen das genau!!!!
Danke für deine Wünsche….
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Lieben Dank für Dein Verständnis und Deinen Zuspruch. Solange ich für mich bin, geht das mit dem zu-mir-Stehen relativ gut. Aber gegen die Gruppenmeinung fällt mir das schon ziemlich schwer. Aber man kann ja üben – ein Leben lang 🙂
Wünsche Dir einen friedlichen und erholsamen Sonntag
Liebe Grüße
Belana Hermine
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Warum muss der Chef das entscheiden? Gut, die Frage hätte er stellen können, aber es hätten ja auch alle anderen sagen können, ne Leute, ist gerade nicht, wollen wir nicht.
Ich würde mich aktuell auch in keine Kneipe setzen. Ich gehe zwar zum Frisör, aber das ist noch was anderes, als mit mehr oder weniger vielen in einer Kneipe zu sitzen. Wir sind letzte Woche nicht mal zu zweit essen gegangen und haben uns statt dessen was vom Griechen geholt.
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Ja, gute Frage, warum das der Chef entscheiden muss. Vielleicht muss er ja nicht entscheiden, aber zumindest ein deutliches Signal senden, dass es eben jedem freigestellt ist zu kommen oder auch nicht. Wenn ich mir die Dynamik anschaue, die sich da so entwickelt hatte, würde ich sagen, dass da doch etliche aus (möglicherweise falsch verstandenem) Pflichtgefühl gekommen wären. Und gegen Pflichtgefühl funktioniert eigentlich nur der Chef. Leider geht die Atmosphäre hier mehr und mehr in Richtung Unverständnis für Vorsicht.
Ja, Frisör ist eine ganz andere Nummer, aber selbst da gehe ich nicht hin, was aber auch keine sehr große Einschränkung für mich ist. Naja, es gibt also immer wieder was zu lernen.
Habe gemeinsam ein schönes Wochenende
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Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte es ein Freizeittreffen sein, oder? Da hat der Chef ja eigentlich gar nix zu bestimmen. Aber das ist wie mit Weihnachtsfeiern und Betriebsausflügen… wenn man da nicht mit macht, ist man aussen vor. Wobei ich das Wort Kameradenschwein doch ein bisschen sehr aus der Mottenkiste finde (sorry).
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In der Tat – sowas ist bei uns im Grunde wie ein Betriebsausflug. Man trifft sich natürlich auch hin und wieder mit der/dem einen oder anderen Kolleg/in privat. Das ist dann aber kein „organisiertes“ Gruppentreffen. Und richtig, wenn man dann da aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht hingeht, ist man draußen.
Bestimmt ist das Kameradenschwein aus der Mottenkiste – und eigentlich gehört es da ja auch hin. Ich fands halt passend. Was wäre denn der aktuelle Begriff dafür? 😉
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Ich habe keinen aktuellen Begriff dafür. Ich finde, man sollte den Gruppenzwang bei solchen „Veranstaltungen“ mal grundsätzlich in Frage stellen. Betriebsausflug ist nicht Freizeit (wer nicht mit geht, muss ja arbeiten), aber auch das sollte frei gestellt sein.
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Das ist in der Tat eine Überlegung wert. Bedeutet es, dass man der Gruppen gegenüber negativ eingestellt ist, wenn man zu so einem „Event“ nicht geht? Klar, wenn man erst zusagt und dann eine so nicht auftaucht… Aber das ist ja ganz allgemein schon nicht sonderlich höflich. Aber ich habe doch auch mein eigenes Leben und muss nicht alles mit meinen Kolleg/innen teilen. Allerdings gibt es da Kulturen, bei denen das wohl noch „härter“ ist.
Habt heute gemeinsam einen schönen Sonntag.
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Aus meiner Sicht gibt es eine klare Verantwortung für den Chef: rechtlich hat er auch Sorgfaltspflichten für seine MitarbeiterInnen, das betrifft auch die Gewährleistung eines gesundheitsgerechten Arbeitsumfeldes. Es handelt sich ja um eine betriebliche Veranstaltung, wie ich das sehe. Der Sorgfaltspflicht kann er sich nicht mit Untäätigkeit entziehen.
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Es ist schwer zu sagen, ob das „noch“ als betriebliche Veranstaltung zählt. Im Grunde ist es schon außerhalb der Arbeit, aber es wurde eben auf einer offiziellen Arbeitsveranstaltung verabredet und eine Kollegin bekam den „offiziellen Auftrag“ es zu organisieren. Da hat es zumindest einen starken Bezug.
Na, wie dem auch sei. Ich denke, ich habe wieder etwas gelernt und mache es mir beim nächsten Mal nicht wieder so schwer.
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Ich wünsch dir das Beste dafür!
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Lieben Dank 🙂
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Schwierig, aber zeigt im Großen wie um Kleinen, dass manche Dinge unvernünftig sind, auch wenn sie möglich sind, wenn niemand „von oben“ eine Ansage macht.
Gute Aktion Belana Hermine!
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Lieben Dank 🙂
Es war auch interessant, die Dynamik zu beobachten. Es gab ja offensichtlich doch viele, die sich gesagt haben, ich gehe wegen der Gruppe dahin, würde es aber sonst nicht tun. Vielleicht sollte man sowas doch früher und viel offener ansprechen. Auch wenn ich kein nächstes Mal brauche, so hoffe ich doch, dass ich dafür besser gewappnet wäre.
Macht Euch zusammen einen schönen Sonntag
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