Menschen
Ich tue mich schwer damit, einfach so die Kamera auf Menschen zu halten und abzudrücken. Liegt es daran, dass man das Wort „Kamera“ in diesem Satz so einfach gegen ein deutlich verheerenderes Wort austauschen und damit viel Unheil anrichten kann? Vielleicht nicht so sehr. Aber ich habe immer irgendwie das Gefühl, in die Privatsphäre der Menschen einzudringen, sie als Sehenswürdigkeit oder Ausstellungsstück zu behandeln. Dabei weiß ich natürlich auch, dass sich viele Menschen ganz gern fotografieren lassen. Einige der Gruppe haben auch einfach gefragt, ob sie die Menschen fotografieren dürften. Aber dann gab es meist gestellte Bilder, oft mit Victory-Geste oder ähnlichem. Hm, sowas mag ich auch nicht so sehr. Also habe ich versucht, wenn überhaupt, die Menschen zu fotografieren, wenn sie sich nicht beobachtet fühlte – was natürlich auch ein Eindringen in ihre Privatsphäre und dann sogar noch ohne Erlaubnis/Zustimmung ist. Und deswegen lautet die Überschrift zwar „Menschen“, es wird aber eher Bilder von Artefakten von Menschen geben – Spuren von Menschen, die sie hinterlassen, wenn sie leben. Bin mal gespannt, was Ihr dazu sagt.
Getragen wird viel, das hatten wir ja schon im Zusammenhang mit Transport. Selbst sehr alte Menschen müssen tragen. Diese Frau mühte sich sehr die vielen Treppenstufen nach oben. Angekommen, ließ sie ihre Last und sich selbst förmlich fallen. Ich bot ihr etwas Wasser an, das sie dankbar annahm. Hier gibt es viele solch starke Frauen.

Einmal kamen wir an einer kleinen Baustelle vorbei, an der die Körbe der Träger beladen wurden – ja, die Träger stehen mit dem Korb auf dem Rücken, wenn er beladen wird.


Eine Frau beim Spinnen oder Verzwirren von Garn. Sie war so konzentriert und mit Leib und Seele bei der Arbeit. Das faszinierte mich total. So konnte ich mich auch nicht zwischen diesen beiden Bildern entscheiden und zeige sie Euch einfach beide.


Das ist der Hirte der Herde, in der so viele Kleine geboren waren (siehe Nepal #12). Er posierte gern für die Gruppe (und ich konnte mich einfach dranhängen).

Kinder sind natürlich immer beeindruckend – insbesondere, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Sie gehen zur Schule oder beobachten einfach ganz neugierig unsere Gruppe.


Die Arbeit ist hart. Davon hatte ich ja schon berichtet. Wir kamen an einem Steinbruch vorbei. Dort werden die Platten herausgebrochen, mit denen dann die Wege in Form von Treppenstufen für weniger wandergeübte Touristen begehbar gemacht werden.

Nach der harten Arbeit des Tages ist das hier ihr Nachtlager.

Und nun noch ein paar eher „alltägliche“ Situationen.
Jackfleisch wird an der Luft getrocknet.

Die Blechdächer werden mit Steinen gegen den nächsten Sturm gesichert.

Hilfsprojekte versuchen, das Leben angenehmer zu gestalten. So wurden viele Solarkochanlagen nach Nepal gebracht. Leider haben wir viele kaputte oder in der Ecke verlotternde Anlagen gesehen. Hier gibt es aber auch eine, die in Betrieb ist. An einer anderen Stelle präsentierte uns ein Mann uns stolz, wie er mit diesem Wasser wäscht und Zähne putzt. Sein Bild bleibt aber in der verschlossenen Fotoschatulle.

In vielen Dörfern/Siedlungen gibt es Wasserstellen wie diese. Hier wird in unterschiedlichsten Gefäßen Wasser geholt. Hier trifft man sich aber auch zum Geschirrspülen, Wäschewaschen, Gemüseputzen…

Ja, das Leben ist hart, die Arbeit ist – und doch scheinen sich die Menschen einen guten Teil Lebensfreude bewahrt zu haben. Besonders aufgefallen ist mir das an den Autos. Viele, insbesondere Nutzfahrzeuge sind bunt bemalt oder festliche herausgeputzt – nicht nur zu Feiertagen, sondern ganz im Alltag.


Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick geben, ohne den Menschen dort zu nahe zu treten.
Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine
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