Einsatz von Technik beim Wandern
In den Kommentaren tauchte ja hin und wieder die Frage auf, ob mich denn die „social media“ nicht vom Wandern ablenken würden. Ich hatte versprochen, das in einem Nachtrag zu beantworten. Dem möchte ich nun gern nachkommen.
Eigentlich könnte ich es ganz kurz machen: Ich lasse mich im Alltag nicht von der Technik tyrannisieren, warum sollte ich das dann auf einer Wanderung tun? Aber zu diesem Thema kann man gut und gern ein bisschen mehr sagen.
Bisher
Auf meinem allerersten Jakobsweg (camino del norte 2011) bin ich ganz ohne Handy gegangen. Ich hatte lediglich einen Navi dabei. Im Vorfeld haben mich Leute als leichtsinnig und verantwortungslos hingestellt, weil ich mir ja keine Hilfe rufen könne, wenn ich welche bräuchte. Allerdings laufen auf den Jakobswegen so viele Menschen, dass relativ schnell jemand über einen stolpert, sollte man tatsächlich mal quer auf dem Weg liegen.
Keinen Kontakt zu meiner Familie zu haben, fiel mir allerdings schon schwer. Und hin und wieder gab es Herbergen, bei denen man anrufen musste, wenn man dort schlafen wollte. Dazu habe ich dann eben immer auf jemanden warten müssen, der nach mir kam und ein Handy dabei hatte.
Alle anderen Wanderungen habe ich immer mit Handy gemacht – einfach, um hin und wieder mit der Familie schwätzen zu können. In den ersten Jahren war das mit den Sim-Karten ein wenig kompliziert – jedes Land eine andere Karte, die es meist nur in den größeren Städten gab. Mit meinem jetzigen Tarif ist das alles mehr als easy.
Ab irgendwann hatte ich dann auch ein Smartphone, womit sich der Navi erübrigte.
Heute
Heute habe ich nur noch das Smartphone dabei, aber auch einen kleinen Fotoapparat. Das Smartphone kann zwar auch fotografieren, aber beide machen in unterschiedlichen Situationen die schönen Bilder. Gegen die Sonne geht es besser mit dem Handy, bei Nahaufnahmen bevorzuge ich die Kamera. Beides wird über ein USB-Kabel geladen, wofür ich einen Mehrfachstecker habe. Dann kann ich einerseits jemanden bitten, der eine Steckdose gefunden hat, oder ich kann jemandem die Nutzung anbieten – guter Kommunikationseinstieg 😉
Social Media
Ja, auf dem Handy ist auch eine Mail-App. Ich betreue einige unserer Klienten auch während der Wanderungen. Das ist sozusagen ein Teil des „Preises“, den ich für diese längeren Urlaube zu zahlen habe. Da ich aber weiß, wofür es ist, fällt mir das auch nicht schwer. Außerdem ist diese Betreuung ein sehr schöner Aspekt meiner Arbeit.
Mit der Familie und mit Freunden wird gechattet über Threema oder WhatsApp. Das ist sehr schön und man kann es ja je nach Bedarf in der Intensität und Dauer steuern.
Ich freue mich auch, dass ich unterwegs für jeden Tag einen Blog-Beitrag schreiben kann. Das Beantworten der Kommentare war immer ein schöner Augenblick des Tages für mich. Und Euer Mitfiebern hat mich sehr motiviert. Auch hier hatte ich nie das Gefühl, gezwungen zu sein oder mich zu stressen. Wenn es eben mal nicht ging, dann ging es eben mal nicht. Das einzige, was ich auf den Wanderungen deutlich einschränke, ist das Lesen, Liken und Kommentieren anderer Blogs. Das ist manchmal über das kleine Display das Handies doch anstrengend.
Und wenn es mal Mitwanderer gab, mit denen ich mich unterhalten konnte und wollte, na, dann blieb ein Blogbeitrag auch mal liegen oder fiel etwas kürzer aus.
Benachrichtigungsfunktion
Grundsätzlich habe ich die Benachrichtigungsfunktion meines Handies ausgeschaltet – auch zu Hause im ganz normalen Alltag. Es blinkt zwar, wenn etwas Neues angekommen ist, aber es piepst mir nicht ständig die Ohren zu. Auf den Wanderungen habe ich das Handy tagsüber im Flugmodus, u. a. um Strom zu sparen. Und so fängt es dann nichtmal an zu blinken.
Fazit
Für mich ist das Handy unterwegs ein nützlicher Begleiter. Wann und wie oft ich es benutze, entscheide ich selbst. Ich beantworte gern Beiträge, Kommentare und Nachrichten, fühle mich dazu aber nicht verpflichtet. Und wer mir deswegen die „Freundschaft“ kündigt, nun, der war vielleicht nicht wirklich einer 😉 Sobald ich wieder zu Hause bin, läuft ja doch wieder ein bisschen mehr Kommunikation.
Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine
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