Der Bau einer indianischen Schwitzhütte stand auf dem Programm mit anschließendem Schwitzhüttenritual. Da wir am Ende der Ausbildung selbst in der Lage sein sollen, eine solche Hütte zu bauen, mussten wir also alle gemeinsam selbst Hand anlegen. Es war viel Arbeit, hat aber im Endeffekt gut geklappt.
Es war interessant, die Gruppendynamik zu beobachten: wer muss bestimmen, wer hat immer etwas Anderes zu tun, wer tut gar nichts, wer sind die eigentlichen Macher…
In der Dämmerung fing dann das eigentliche Ritual an. Ein wenig erinnert es an Sauna mit sehr viel Aufguss oder an ein türkisches Dampfbad. Der große Unterschied ist, dass es sehr eng und absolut dunkel ist. Bei der ersten Runde musste ich die Gedanken explizit davon wegleiten, dass da viele Leute eng an eng auf engem Raum sitzen. Dann ging es (rein physisch) ganz gut.
Der Ritualleiter gibt Themen vor, zu denen die Teilnehmer dann ihre derzeitigen Befindlichkeiten erzählen. Dabei hilft (mir) die Dunkelheit, etwas freier zu erzählen als ich das vielleicht im gut beleuchteten Seminarraum könnte.
Es geht natürlich unter Anderem immer auch um die Beziehung zu den Eltern. Schön zu hören, dass sich die Leute geliebt fühlen und dankbar sind, geboren bzw. gezeugt worden zu sein. Blöd, wenn gemachte Erfahrungen vom sozial Akzeptierten abweichen. Setzt man sich dem dann aus oder erzählt man auch lieber eine gesellschaftlich konforme Version?
Insgesamt gab es vier Runden mit jeweils einer kurzen Pause zum Bestaunen des sternenklaren Himmels. Nach der letzten Runde sind einige im See baden gegangen. Da es stockdunkel war, habe ich mich beim Herauskrabbeln recht arg an einem Finger geschnitten. Ist jetzt immer noch ein wenig übel. Gut, dass ich immer mit Sandalen ins Wasser gehe. So bleiben wenigstens die Füße heil :-).
Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine