Schlammwühlende Träume

In unserer stillen Meditation sollen wir u. a. versuchen, ungute Gedanken/Gefühle loszulassen. Das scheint dann aber auch noch nach der Meditation weiter zu arbeiten.

So gab es dann in der Nacht zum Freitag mal wieder einen Traum mit versifften, öffentlichen Sanitäranlagen. Vielleicht sollte ich mir das endlich mal merken, dass das ein Hinweis darauf ist, dass da mal wieder in tieferen Schichten gegraben wird.

Passend dazu gab es am Freitag auch einmal ein „echtes“ körperliches Loslassen. Naja, wenn sich der Geist befreit, warum dann nicht auch der Körper 😉

Und in dieser Nacht kam dann mal wieder ein gruseliger Traum.

Ich bin in die USA verreist und muss in einem Hotel übernachten. Wir sind mehrere in der Gruppe und haben auch tagsüber gemeinsam Veranstaltungen. Am Abend irre ich durch das Hotel auf der Suche nach meinem Zimmer. Immer wieder treffe ich dabei Männer, die mich verbal, aber auch körperlich anmachen. Die härteste Szene findet in der Lobby vor der Rezeption statt. Ich strample und trete und wehre mich. Ich rufe nach Hilfe, aber alle gehen einfach ihrem Tagewerk nach als wäre alles in allerbester Ordnung.

Als ich in mein Zimmer komme, habe ich große Angst und prüfe alles nach, verschließe die Tür mehrfach, verriegle die Fenster etc. Auf einmal liegt MD neben mir. Und da bin ich beruhigt. Doch ein paar Sekunden später steht ein Man in unserem Zimmer und meint, er hätte das Zimmer reserviert, und legt sich neben mich ins Bett. Ich springe auf. MD und ich wollen zur Rezeption, um das zu klären. Er geht los, ich hinterher. Aber ich verirre mich wieder. Ehe ich an der Rezeption bin, ist MD längst da. Er spricht ganz ruhig mit dem Angestellten dort. Ich bin so aufgebracht und wütend, dass ich einfach nur am Rumschreien und Rumtoben bin. In meiner Wut rede ich deutsch, obwohl mir auch im Traum sehr deutlich bewusst ist, dass die Leute nur englisch können.

Der Mann, der in unserem Zimmer stand, ist inzwischen auch da. Man bietet im 10% Rabatt an wegen der Unannehmlichkeiten. Uns möchte man einen Tisch im Hotelrestaurant reservieren (nur reservieren, nicht das Essen zahlen!), weil es normalerweise nicht möglich ist, kurzfristig dort etwas zu reservieren. Ich bin außer mir. Interessanterweise können die amerikanischen Angestellten plötzlich deutsch.

Wütend stapfe ich davon. Aber schon grapscht schon wieder jemand nach mir. Aber ich glaube, das ist MDs „reale“ Hand. Ich werde davon wach, brauche aber echt lange, ehe ich wieder einigermaßen runtergekommen bin und an Weiterschlafen zu denken ist.

Scheint eine lohnende Sache zu sein, das mal etwas näher anzuschauen, insbesondere, weil beide Motive (Verirren in Gebäuden und angemacht Werden) immer wieder mal auftauchen und mich fast jedes Mal so aufregen.

Wir sehen uns auf dem Weg.

Let’s go!

Belana Hermine

Werbung

Watteschaum oder glasklares Chaos?

In meinem Kopf geht es hin und wieder schon etwas komisch zu. Da gibt es manchmal CousCous. Das ist ein Zustand von totalem Overflow, aber die einzelnen Inhaltsbröckchen sind irgendwie noch zu erkennen, müssen aber mühselig zusammengepuzzelt werden. Wenn das nicht so recht gelingt, wird aus dem CousCous Haferschleim. Zähe, klebrige Masse, die sich überallhin zieht. Aber ein konkretes Bild ist nicht zu fassen. Blöd nur, wenn das kurz vor einer Klausur passiert :-(.

Und gestern gab es mal wieder etwas Neues: Watteschaum. Es ist alles total voll und drückt, aber eigentlich spürt man das Drücken nicht. Und es liegt alles absolut im Nebel. Naja, wie es eben morgens hier auch wettertechnisch aussieht. Mit so einem Kopf lässt sich gar nicht denken, also musste Abhilfe geschaffen werden. Ich habe versucht, in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit eine Ausgleichsmeditation zu machen. Okay, zu Hause kann man es sich gemütlicher machen, vielleicht auch eine Kerze anzünden. Aber in der Bahn ist es für mich auch soweit okay. Ich kann beim Meditieren eigentlich ganz gut die Dinge um mich herum ausblenden. Und es hat wirklich geholfen. Der Arbeitstag war gerettet. Es herrschte wieder eine gewisse Klarheit.

Allerdings machte die sich diese Nacht ein wenig zu selbständig. Im Traum gab es nur Chaos. Diverse Plätze, Szenen und Ereignisse wechselten sich recht schnell ab. Da gab es „alte Bekannte“ wie das Herumirren in Gebäuden oder das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit mehrfachem Umsteigen, was mehr oder weniger gut klappte. Auch ein Waschbecken voller Exkremente, das ich mit viel Wasser und Umrühren mit der Hand wieder sauber kriegen musste, war dabei. Ein homoerotischer Saunabesuch, obwohl die Saunabank eher mein Kinderbett war, in dem ich früher immer geschlafen habe. Interessant war auch, dass es eine Szene gab, die ich aus einem ganz alten Traum schon kannte. Mit MD war ich am selben Ort, zu der selben Atmosphäre und es passierte dasselbe. Ich erzählte MD alles immer einen kurzen Moment bevor es passierte. Ja, und dieses Chaos war total glasklar. Keine Spur von Watteschaum, CousCous oder Haferschleim.

Aber da muss es doch noch eine Alternative zwischen Watteschaum und glasklarem Chaos geben!

Wir sehen und auf dem Weg.

Let’s go!

Belana Hermine

Träume

Sind es die Nachwirkungen des Seminars oder die Auswirkungen der Klausurvorbereitung? Auf jeden Fall gibt es wieder viel Chaos in meinen Träumen.

Ich laufe einen Halbmarathon im Wettkampf. Zweimal habe ich ein Schläfchen von jeweils einer halben Stunde gemacht. Nun sprinte ich barfuß den letzten Abschnitt durch eine schlammige, morastige Strecke. Ich schaffe es gut vor 3:00 Stunden im Ziel zu sein.

Danach muss ich irgendwohin fahren. Wir brauchen ein Visum und diverse andere Dinge. Eine Kollegin aus Russland sollte etwas mitbringen. Sie meinte, sie hätte es irgendwohin gestellt. Aber ich kann es erst nicht finden. Nach längerem Suchen finde ich es doch. Ich sage es ihr, aber sie versteht mich nicht. Dabei bin ich ganz sicher, dass es die richtigen russischen Worte sind. Und sonst (also in Realität) hat sie mich auch immer verstanden. Damit ist der Traum aber auch zu Ende.

In einem anderen Traum gehen wir mit MD essen. Wir sitzen zu zweit an einem Tisch. Da kommen ein paar, etwas komisch aussehende Leute und setzen sich ungefragt dazu. Sie rücken uns ziemlich auf die Pelle und wollen uns ständig in Gespräche verwickeln. MD ist schon ganz ärgerlich. Ich meine zu ihm, dass er jetzt zwei Möglichkeiten hat: er kann sich damit abfinden oder wir können den Tisch wechseln. Er geht zu jemandem von Restaurant-Personal und bittet um Hilfe. Er diskutiert eine Weile, sodass ich mich zu ihm geselle. Unsere Sachen haben wir am Tisch stehen lassen. Schon blöd, weil uns die Leute eh nicht ganz vertrauenswürdig vorkamen. Derweil gibt es ein Hochwasser und das Wasser steigt auch im Restaurant an. Bald hat es auch unseren Tisch erreicht. Deswegen gehe ich hin und hole unsere Sachen. Das eine war ein kleiner, leichter Rucksack, den ich auf den Wanderungen als „Stadtrucksack“ mithabe, wenn ich nach der eigentlich Etappe nochmal ein bisschen in die Umgebung gehen möchte. Das Geld fehlt aus dem Portemonnaie. Ansonsten ist alles da. Normalerweise habe ich nicht viel Geld einstecken. Und doch weine ich so aus tiefstem Herzen, bin so völlig traurig, von einem riesigen Verlustgefühl durchzogen und kriege mich gar nicht mehr ein. Es ist total körperlich spürbar, sodass ich davon aufwache.

Würde mich ja schon interessieren, was das mit dem wiederkehrenden Schlammwaten (mit oder ohne Schuhe) auf sich hat. Und was ich mir da wohl immer klauen lasse, würde ich ja auch gern mal wissen.

Wir sehen uns auf dem Weg.

Let’s go!

Belana Hermine

Kunterbuntes und ein Alaaf zum Valentinstag

Ein herzlicher Gruß an alle zum Valentinstag. Mögen sich die Wünsche und Hoffnungen an Freunde, Partner und Geliebte erfüllen.

Ja, dieser Tag war wirklich äußerst bunt.

Es fing mit einer weniger erquicklichen Nacht an. Da war so eine Endlos-Traumschleife. Ich habe permanent Klausuraufgaben gelöst und mir meine Lernkarten angesehen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass ich mich mit diesen Dingen zu viel beschäftige. Naja, jetzt natürlich nicht hinsichtlich des Inhalts. Da kann man wohl nicht ausreichend genug tun. Aber es ist wohl mehr, als es mir gut tut. Das heißt also: kürzer treten!!

Da heute Valentinstag ist, haben MD und ich beschlossen, mal wieder Sushi zu machen. Hm, lecker. Also musste Fisch besorgt werden. Und da wir einmal unterwegs waren, sind wir noch zum Künstlermarkt gefahren und haben uns nach Stiften umgesehen. Okay, Künstlermarkt hört sich jetzt schon wieder so hochgestochen an. Aber es gibt dort einfach so viele Untensilien, von denen man sich inspirieren lassen kann. Ich liebe es dort 🙂 MD hat einen Stift zum Schreiben gefunden. Und für mich gab es jede Menge Farbstifte. Ich habe meine Farben wiedergefunden!!! Jetzt nicht nur im Sinne von anfassbaren Buntstiften, sondern auch so in Form der Lust, wieder mit Farben umzugehen. Ich freue ich darauf, diese Stifte auszuprobieren.

In der Nähe des Künstlermarktes gibt es eine tolle Brücke. Am Anfang der Brücke steht ein Schild, dass das absichtliche Aufschaukeln verboten ist wegen Lebensgefahr. Als wir das erste Mal dort waren, haben wir das für einen Witz gehalten – aber nur so lange, bis wir auf der Brücke waren. Also, man braucht nur ganz vorsichtig rüberzugehen, da wackelt das Teil schon wie Lämmerschwanz. Wahnsinn. Und da heute wieder so tolle Sonne war, haben wir uns noch einmal den Genuss dieser Brücke gegönnt.

2015-02-14-2

Ganz in der Nähe steht mitten auf der Wiese ein kleines Häuschen. Ich wollte schon immer mal wissen, was das für ein Häuschen ist. Und deswegen sind wir dann gleich noch dorthin gestiefelt. Die Wiese war zwar ein wenig matschig, aber Schuhe kann man ja sauber machen. Es ist eine klitzekleine Kapelle. Leider konnte man nicht hinein. Aber durch die Fenster konnte man ein wenig hineinsehen. Wie erstaunlich. Mitten auf der Wiese, keine Menschenseele drum rum – erst wieder auf der anderen Flussseite.

2015-02-14-3

Als wir zu Hause angekommen waren, war immer noch so tolle Sonne. Und da wir auch in gewisser Weise dem Veedelszoch aus dem Weg gehen wollten, haben wir uns noch zu einer kleinen Wanderung entschlossen. Es ist schon fast frühlingshaft. Der Wind ist noch ein bisschen kalt, aber die Sonne hat schon richtig Kraft. Total toll. Aber irgendwie waren wir wohl doch zu früh zurück, denn der Zug lief immer noch. So haben wir uns dann doch dazugestellt und noch die letzten vier bis fünf Wagen gesehen. Es bleibt natürlich nicht aus, dass man dann auch Kamelle aufhebt.  Ein Beutel kam auch geflogen, sodass wir unsere „Schätze“ ganz einfach nach Hause tragen konnte. Und eine Frisbeescheiben half beim Aufsammeln. Das war dann der vorerst der letzte bunte Aktionspunkt am heutigen Tag.

2015-02-14

Wir sehen uns auf dem Weg.

Let’s go!

Belana Hermine

11. Fastentag

Heute war ein müder Tag. Ich hatte nicht so gut geschlafen und wieder viel geträumt. Es war kein Fortsetzungstraum, sondern eher ein sich ständig wiederholendenr Traum – immer an unterschiedlichen Orten und, soweit Personen dabei waren, mit unterschiedlichen Personen.
Ich bin auf einem riesig hohen Turm und muss nach unten klettern. Je weiter ich nach unten komme, desto schwieriger wird es, weiter nach unten zu gelangen. Manchmal sieht es aus, als wären absichtlich Hindernisse aufgestellt worden. Und natürlich schaffe ich es nie bis ganz nach unten. Irgendwann ist der Traum zu Ende und ein neuer fängt an – ganz oben auf einem anderen riesig hohen Turm.
Nur der letzte Traum ist etwas anderes. Da war ich auf einer mittleren Etage eines lang gesteckten drei- oder fünfstöckigen Bürogebäude etwa in der Mitte. Ich weiß, dass sich das Treppenhaus an einem Ende des Gebäudes befindet. Also mache ich mich auf den Weg. Kurz vor dem Ende des Gebäudes treffe ich tatsächlich auf das Treppenhaus und mache mich auf den Weg nach unten. Ich laufe und laufe und laufe – viele, viele Stockwerke nach unten. Eigentlich müsste ich schon längst angekommen sein. Dann kommen wieder die schwierigen Abschnitte mit Hindernissen. Und so geht das, bis ich aufwache.
Und so bin ich halt den ganzen Tag über ziemlich müde gewesen und habe deutlich weniger geschafft als ich hätte schaffen wollen. Trotzdem habe ich mir die Zeit genommen, zwei meiner Erinnerungszettel in „Skizzen“ umzusetzen.

image

    

image

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

7. Fastentag

Irgendwie ist heute voll der Hunger angesagt. Keine Ahnung, ob das nur Einbildung ist, oder ob ich wirklich Hunger habe. Vom letzten Mal kenne ich das eigentlich gar nicht. Da hatte ich nach dem 3. oder 4. Tag eher das Gefühl, dass der Magen wie versiegelt ist, was letztlich wohl auch das Fastenbrechen so schwierig gemacht hat. Ob es daran liegt, dass ich dieses Mal Saft und Gemüsebrühe trinke? Hm, das stand so im Buch 😉 Aber beim letzten Mal gab es das nicht. Allerdings versuche ich, jegliche Stückchen zu vermeiden. Es wird alles durch ein Haarsieb gegossen. Aber das scheint es also nicht zu sein.
In gewisser Weise spiegelt sich das auch in den Träumen wider. Diese und letzte Nacht habe ich voller Lust ein kleines Leckerli genossen. Dabei war mir völlig klar, dass ich faste. Aber das war mir in dem Moment egal. Aber ein ähnliches Gefühl, nämlich einfach mal  lustvoll in etwas hineinzubeißen oder es genussvoll in den Mund zu schieben, hatte ich tagsüber auch öfter mal. Also, das fühlte sich schon gefährlich an.
Ich habe auch geträumt, dass wir mit ein paar Kollegen ein Essen vorbereitet haben. Jeder hatte etwas Lachs mitgebracht. Allerdings enthielt jeder Teil irgendwelche gefährlichen Stoffe. Deswegen mussten wir berechnen, wie viel Lachs jeder essen kann. Ich weiß zwar nicht mehr, was rauskam, aber ich meinte, dass ich dann 500 g nehmen würde. Aber die Haut müssten wir abmachen. Alle mussten total lachen. Und in diese ausgelassene Stimmung mischte sich unbarmherzig mein Wecker:-( MD meinte, dass das wohl die Vorausschau auf eine große Essensorgie nach dem Fasten wäre.
Ist das ein Hinweis auf meine Einstellung zum Essen? Oh ja, ich liebe essen. Aber meist ist essen einfach nur eine notwendige Maßnahme. Vielleicht sollte ich mir öfter etwas Leckeres gönnen und es auch entsprechend genießen. Und ja, ich kann mich durchaus auch an Essensorgien erfreuen. Und ich kann wirklich richtig viel essen. Ganz so gesund ist das ja nicht. Und ob es wirklich etwas mit Genuss zu tun hat,  wäre auch noch zu klären.
Heute hatten wir sogar für kurze Zeit Sonne. Das war soooo toll. Irgendwie hatte ich regelrecht Lust, ein paar km zu laufen. Aber die Nase ist immer noch nicht richtig frei. Da habe ich das lieber gelassen. Aber ich habe schon mal die Laufuhr aufgeladen. Nur für den Fall….

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

5. Fastentag

Beginnt jetzt die euphorische Phase? Jedenfalls war ich heute ziemlich aktiv und beweglich. Viele Aufgaben sind erledigt und nicht-zu-essen ist nahezu Normalität. Allerdings gibt es nach wie vor leichte Hungerschübe, die aber leicht auszuhalten sind.
Das Gewicht ist in diesen 5 Tagen ziemlich abgestürzt. Wie nett :-). Allerdings ist das sicher nicht real. Im Grunde kann man am Tag nur circa 200g Fett (also das, worauf es wirklich ankommt) abnehmen. 100g Fett sind etwa 900kcal. Und da man am Tag um die 2000kcal braucht, sind das also an die 200g Fett. Mit mehr als 1,5kg Abnahme pro Woche ist also nicht zu rechnen. Im Moment ist es wohl in erster Linie eine Darmfüllung. Wie viel wohl reingehen mag in einen Darm? Vielleicht sind es auch schon ein paar Schlacken, die abgebaut sind. Nun, so sehr kommt es mir ja nicht auf das Abnehmen an. Aber ärgerlich bin ich darüber natürlich nicht.
Im Moment „warte“ ich noch etwas auf die Anzeichen für Entschlackung und Entgiftung. Zumindest fühlte sich das beim letzten Mal anders an. Aber vielleicht bin ich auch etwas zu ungeduldig. Also: in Geduld üben!
Ich war ein wenig draußen und bin ein wenig zügig gegangen. Als ich wieder nach Hause gekommen bin, war ich klatschnass – von innen wie von außen. Von außen, weil ich in meinem Bewegungsdrang gar nicht mitbekommen hatte, dass es regnet. Aber umkehren wollte ich dann auch nicht. Und von innen, weil ich einfach derart geschwitzt habe.
Endlich konnte ich mir auch ein bisschen Zeit für eine Meditation nehmen. Von Gedanken frei machen und Energien frei fließen lassen. Das tat gut. Mal schauen, ob es auch für den Rücken geholfen hat. Im Moment geht es ihm ganz gut.
Meine Träume haben sich etwas geändert. Es sind meist Fortsetzungsträume, das heißt, nachdem ich aufgewacht bin, geht der Traum an der selben Stelle oder zumindest thematisch weiter. Es ist immer irgendwelches Chaos und ich muss einen bestimmten Weg findet, wobei es da – wie immer schon in solchen Träumen – ständig irgendwelche Hindernisse und Probleme gibt. Also nach wie vor „Wegfindung“ als Thema? Gut, ich fühle mich bereit.

Wir sehen uns auf dem Weg.

Let’s go!

Belana Hermine

Traumverwirrung

Manchmal sind Dinge, die einen im Traum völlig verängstigen, bei Tageslicht betrachtet eigentlich gar nicht beängstigend.

Mit MD saß ich gemeinsam auf einem Sessel. Von der Diele aus kann man bei uns über zwei Türen weiter in die Wohnung. Beide Türen konnte ich von meinem Platz aus einsehen. Es war alles dunkel und wir haben einfach nur die Zweisamkeit genossen. Da ging ganz leise und ein kleines Stück die eine der beiden Türen auf. Ich habe mich zutiefst erschrocken und kriegte gleich voll die Panik. Ich versuche, MD darauf aufmerksam zu machen. Es kamen gar nicht richtig Töne heraus; wieder nur so ein Gekrächze. Da merkte ich, wie mich etwas rüttelt. Die Tür ging wieder zu. Dafür ging jetzt die andere Tür auf. Ich wollte zu MD sagen, dass da jemand an der Tür ist. Und ich merkte, dass ich etwas wie „Tür“ herausbrachte. Das Rütteln ging weiter. Da wurde mir bewusst, dass ich träume und mich MD wohl rüttelt, damit ich aus diesem Traum aufwache.

Das war doch DIE Gelegenheit, mal einen Traum zu träumen und gleichzeitig zu wissen, dass man träumt. Die Gelegenheit für einen luziden Traum? Die Tür war inzwischen weiter aufgegangen. Es strömte gleißend helles, weißes Licht herein. Und in diesem Licht stand eine Person mit einem überdimensionierten Blumenstrauß. Da sie aber vor diesem Licht stand, war sie völlig schwarz, was mich nur noch mehr in Panik versetzte. Also beschloss ich, mich dem Rütteln hinzugeben und aufzuwachen – einfach um dieser Angst zu entkommen.

Als ich wach genug war, murmelte ich „Sorry“ zu MD, brauchte aber noch eine ganze Weile, ehe sich der Herzschlag und das mulmige Gefühl wieder einigermaßen beruhigt hatten.

Die Frage, die für mich aber gerade noch offen ist, warum muss man sich vor einer Person, die in einem solchen Licht erscheint fürchten? Insbesondere dann, wenn sie auch noch einen Blumenstrauß dabei hat? Jemand, der klauen, räubern oder morden will, wird doch nicht noch etwas so Auffälliges mir sich schleppen.

Wir sehen uns auf dem Weg.

Let’s go!

Belana Hermine

Traum

Ich muss wieder ein Projektmeeting mit Kollegen moderieren. Die Kollegen sind wenig interessiert und noch weniger motiviert. Es ist alles recht zäh und mühselig. Ich habe mein russisches Kopftuch umgebunden, wie ich es immer um habe, wenn ich mal in einer russisch-orthodoxen Kirche bin. Aber ich fühle mich eher wie eine Muslimin. Aber sie binden ihre Kopftücher ganz anders.

Ein Kollege kommt ziemlich spät, stellt aber gleich ein paar Fragen, auch zu Themen, die wir schon abgearbeitet haben. Aber plötzlich stürzen sich alle Kollegen wie wild darauf. Es ist Zeit für eine Pause und wir werden uns in 15 Minuten wieder treffen.

Ich finde mich hier am Hauptbahnhof wieder und schaue auf die Uhr. Oh, wir haben die Pause viel zu früh gemacht. Eigentlich müsste es aber jetzt schon weitergehen. Ich brauche aber von hier aus etwas eine Stunden, bis ich wieder dort bin. Das wird Ärger geben. Ich habe Sorge, dass man mich feuern wird.

Dann stehe ich plötzlich im Haus meiner Schwiegereltern. Es wird gesagt, dass im Flur ganz viele Heuschrecken wohnen. Und wenn man das Licht anmacht, kann man sie wie wild durcheinanderhüpfen sehen. Meine Schwiegermutter ist ein wenig ängstlich wegen der Heuschrecken und macht das Licht nur ein klein wenig an. Ich gehe den Flur entlang. Am Ende macht er eine Linksbiegung, die ich ebenfalls entlang gehe. Ich bin ganz nackt und mein Schwiegervater und mein Schwager stehen vor mir. Mein Schwiegervater schaut ganz lüstern, hält sich aber zurück. Mein Schwager greift ungeniert zu.

Im Hintergrund spielt eine nette Melodie. Da rüttelt es mich plötzlich von der Seite. Es ist MD. Mein Handywecker spielt diese Melodie. Dieses plötzliche Aufwachen, so angenehm es in dieser Situation war, hat mich aber doch wieder ziemlich verwirrt und ich brauche eine Weile, ehe ich wieder ganz da und wach bin.

Wir sehen uns auf dem Weg.

Let’s go!

Belana Hermine

gruselige Träume

Seit Freitag schlafe ich nicht mehr so richtig gut. Dafür gibt es gruselige Träume.

Mit mehreren Leuten sind wir in einem Gebäude und arbeiten an einer gemeinsamen Aufgabe. Da kommt einer von der Security und meint, dass demnächst das Gebäude geschlossen werden müsse, weil ein Angriff oder Eindringlich erwartet wird. Einige von uns gehen also noch einmal ein paar Besorgungen machen. Ich auch. In einem Laden möchte ich zwei Platzdeckchen haben. Man muss dafür mit seinen Fingern bezahlen. Es gibt sogar eine Vorschrift, wie diese zu bündeln sind. Die Innenseite des Zeigefingers an die Innenseite des Mittelfingers, die Außenseite des Mittelfingers an die Außenseite des Ringfingers und die Innenseite des Ringfingers an die Innenseite des kleinen Fingers. Jeweils ein Päckchen für links und ein Päckchen für rechts. Der Daumen wir dann dazugebunden. Mit den Fingern bin ich schon fertig. Irgendwie scheine ich das schon öfter gemacht zu haben. Aber mit den Daumen bin ich etwas zögerlich. Ich erinnere mich, dass es ziemlich weh tut, den Daumen am zweiten Gelenk abzubeißen. Außerdem hört sich das Knirschen, wenn man das Gelenk durchbeißt, ziemlich schauerlich an. Da ich also die Daumen nicht mit abgebe, werden die Finger nur als Pfand für das Zurücklegen der Platzdeckchen genommen. Diese bekomme ich erst ausgehändigt, wenn ich auch die Daumen abgebe.

Ich verlasse den Laden. Auf dem Platz haben sich ganz viele Leute angesammelt. Meine Schwester heiratet in der großen Kirche der Stadt und es gibt eine lange Prozession für sie. Viele religiöse und christliche Figuren – eine Menge Bischöfe, eine Menge Messdiener, eine Menge Leute mit diesen spitzen Zipfelmützen, wie sie sie in Spanien in der Osterwoche aufhaben, eine Menge Engel. Danach kommen einige Karnevalsgruppen. Einige Leute rufen verhalten nach Kamelle. Vereinzelt fliegen ein paar Bonbons durch die Luft. Ich erlaube mir auch, Kamelle zu rufen. Da kommt ein ganzer Schwall klitzekleiner grüner, klebriger Pünktchen auf mich zu, die sich überall festsetzen und überhaupt nicht mehr abzubekommen sind. Ihgitt. Alles klebt und schmiert.

Als die Parade zu Ende ist, mache ich mich auf den Rückweg. Ich treffe den Security-Menschen. Er meint, wir sollen nun alle schnell wieder zurückkommen. Es wäre nicht gelungen, den Eindringling abzuhalten. Deshalb müssten wir nun alle ins Gebäude, damit es abgeriegelt werden kann: Mit Eindringling drin? Wie soll er dann wieder raus? Ich wundere mich, frage aber nicht weiter. Plötzlich, obwohl es eigentlich gutes und trockenes Wetter ist, sind meine Schuhe völlig verschlammt. Braune, zähe Pampe quillt aus allen Poren und lässt jeden Schritt mühevoll werden.

Hoffen wir auf bessere Nächte und schönere Träume.

Wir sehen uns auf dem Weg.

Let’s go!

Belana Hermine