Die Frage heute:
Sollen Kinder ihre kranken und/oder alten Eltern selbst pflegen?
Die allermeisten von uns wird diese Frage früher oder später treffen – mache mussten sie bereits für sich beantworten.
Früher wurden die älteren Menschen ganz selbstverständlich im großen Familienverband versorgt und gepflegt. Man wohnte ja noch in diesen größeren Gruppen zusammen. Mehr und mehr wohnen wir in kleinen bzw. Kleinstfamilien, häufig weit weg von unseren Eltern. Gilt jetzt noch die Regel, dass man die Eltern ganz selbstverständlich pflegt?
Sicherlich muss man diese Frage aus verschiedenen Richtungen betrachten. Ist es praktisch möglich, die Eltern selbst zu pflegen? Diese Frage kann man sicher ganz sachlich beantworten. Für die meisten von uns ist es wohl aber eine moralische oder auch emotionale Frage, ob sie ihre Eltern selbst pflegen sollen, können, wollen, müssen. Und ja, hin und wieder gibt es auch Meinungen, die sagen, dass wir ganz schlicht und ergreifend die moralische Pflicht haben, weil es eben unsere Eltern sind. Andere sehen es eher als Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn: Ihr wart nicht gut zu mir, jetzt bin ich nicht gut zu Euch. Natürlich sind Misshandlungs- und Missbrauchsfälle immer gesondert zu betrachten. Aber juristisch wird selbst dann noch eine zumindest sachliche Pflicht der Versorgung gesehen.
Meine Antwort
Nein, ich habe natürlich keine Antwort auf diese Frage. Eine moralische Pflicht sehe ich insoweit, dass die Kinder dafür zu sorgen haben, dass ihre Eltern gut versorgt und gepflegt sind. Je enger/gesünder die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kindern ist, desto weniger wird sich die Frage nach einer Verpflichtung stellen. Dann wird man intuitiv wissen, was das Richtige ist. Und das wird sich auch nach den praktischen Gegebenheiten richten.
Was, wenn ich alt bin?
Manchmal hilft es ja, eine Antwort auf eine Frage zu finden, wenn man sich selbst als Betroffene/n betrachtet. Ich möchte definitiv nicht, dass unser Sohn wegen mir/uns einen Job aufgeben müsste, seine Familie über Gebühr „umbauen“ müsste, um eine Pflege zu ermöglichen. Wir haben ihn doch dafür großgezogen, damit er ein selbstbestimmtes, verantwortliches Leben führen kann. Wenn ich nun von ihm verlangen (!!!) würde, mich rund um die Uhr zu pflegen, würde ich mir doch selbst widersprechen. Aber ich würde mir schon erhoffen, dass er mir hilft, eine angemessene Versorgung sicherzustellen. Und, keine Ahnung, aber die Vorstellung, dass mir mein Sohn den Hintern abputzt, die ist derzeit noch ziemlich unbequem 😦
Und nun bin ich gespannt darauf, wie Ihr mit dieser Frage umgeht.
Trotz des eher unschönen Themas wünsche ich Euch einen wundervollen Sonntag.
Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine
Es ist für mich selbstverständlich, dass ich später einmal, wenn meine Eltern Unterstützung benötigen werden, ihnen helfen werde. Aber richtig pflegen möchte ich sie nicht. Dafür würden meine Schwestern und ich eine Pflegerin organisieren. Das entspricht auch den Wünschen meiner Eltern. Selbst möchte ich später auch nicht von meinen Kindern gepflegt werden. Wichtiger wäre mir, dass sich meine Lieben für mich Zeit nehmen und mich regelmäßig besuchen kommen 😉
Liebe Grüße, Simone
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Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Ja, so in etwa war auch mein/unseres Vorgehen: sicherstellen, dass es ihnen an nichts fehlt, aber durchaus auch auf externe Hilfe zurückgreifen.
Liebe Grüße
Belana Hermine
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Gute Frage…teilweise ja, aber es ist nicht immer machbar..
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Damit hast Du auf jeden Fall Recht. Jede Situation ist anders und braucht eine individuelle Lösung.
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Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
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Ganz lieben Dank.
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Ich stimme den beiden Vorkommentatorinnen zu, wobei sich dies für mich schon mal ergeben hatte, und ich – sagen wir mal „vom Staat“ gar nicht gefragt worden war. Zumindest in unserem Bundesland scheint man offiziell sehr schnell zu gerichtlichen Betreuungen überzugehen. LG Michael
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Das finde ich ja interessant. Hier habe ich das Gefühl, dass sich „der Staat“ aus allem raushält und davon ausgeht, dass man das in der Familie klärt. Wenn man etwas braucht, muss man regelrecht betteln gehen. Tja, so verschieden kann das sein…
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Hallo! Ja, so etwas kannst Du manchmal auch haben. Aber wo auch nur der Anschein von „Geld“ besteht, ist bei uns ziemlich viel „Hilfe“ vorhanden. 😉 Vor allem wenn man dies den Angehörigen „wegziehen“ kann.
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Jaja, das „liebe“ Geld.
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Ganze landwirtschaftliche Anwesen sind so schon „verschwunden“.
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Man mag es nicht glauben…
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Die Frage lässt sich nicht einfach mit moralisch oder Gewissen beantworten. Es kommt zu einem auf die Person, welche gesundheitlichen Beeinträchtigungen sie hat. Und der Pflegegrad. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, wenn jemand 100 % Demenz hat, verwirrt ist und noch andere Krankheiten hat, da fällt die Frage selber pflegen weg. Das schafft keiner, und ich kann dir sagen, ich bin jeden Abend nach der Arbeit im Pflegeheim. Danach bin ich fertig, alleine essen dauert bis zu ein-zwei Stunden. Ich hoffe wenn wir die Bettlägerigkeit beenden können, das die Dinge sich entspannen. Und was die wenigstens wissen , das man bei der Pflege zu Hause sich strafbar machen kann.
Also, die Frage zu Hause pflegen sollte gut überlegt und recherchiert werden, und vor allem sollte man sich beraten lassen. Es nützt nichts wenn der Angehörige hinterher überfordert ist.
Mit der Betreuung sollte jeder das vorher regeln, weil der gesetzliche Betreuer wird automatisch bestellt, wenn kein anderer ein Betreuungsrecht hat.
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Danke für Deine Offenheit und dass Du ein wenig Einblick in Deine/Eure Situation gegeben hast. Ein paar Andeutungen hast Du ja immer mal wieder gemacht.
Ja, genau das meine ich auch – jede Situation ist speziell. Und auch die Ämter reagieren teilweise unvorhersehbar.
Dass die Betreuung im rechtlichen Sinne auch ziemliche Stolpersteine bereit hält, davon hatte ich auch schon gehört.
Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft und Durchhaltevermögen und dass Ihr alles so in den Griff bekommt, dass es für alle annehmbar ist.
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Ich denke immer wieder mal darüber nach… Ich werde selber nicht viel tun können, da ich ja selber schon flege benötige, in enem Pflegeheim wohne.
Man könnte meinen: „Da bist du ja fein raus!“
Aber es fühlt sich nicht besonders gut an… überhaupt nicht. 😦
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Reiche ein P nach… für die flege. 😳
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Gern angenommen 😉
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Nein, ich denke nicht, dass jemand, der in einem Pflegeheim wohnt, fein raus ist. Sicher, es wird nicht der Anspruch an ihn gerichtet, jemand Anderen zu pflegen. Aber das Leben stellt an ihn/sie, also in diesem Fall an Dich, ja ganz besondere Forderungen, die erst einmal erfüllt sein wollen. Ich denke, dass Du für Dein Leben ganz andere Fragen vor Augen hast, auf die Du nach Antworten suchst. Ich hoffe, Du findest sie so, dass Du damit gut leben kannst.
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Danke für dein Verständnis!
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☀ ☀ ☀
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