Wie nachhaltig sind meine Wanderungen eigentlich?
Kann man heute überhaupt (noch?) nachhaltig reisen? Das ist sicherlich eine recht schwierige und auch emotional sehr aufgeladene Frage.
Ich finde das Reisen mit dem Ziel, wirklich Land und Leute kennenzulernen, neuen Kulturen zu begegnen und sich wirklich mit ihnen auseinanderzusetzen, sehr, sehr wichtig. Ich meine, dass solche Reisen ein wichtiges Annäherungs- und damit Befriedungspotenzial haben. Und deshalb möchte ich die Frage mal etwas anders stellen: wie kann man eine Reise so gestalten, dass man den Fußabdruck dadurch möglichst klein hält. Wichtige Punkte sind da einmal die An- und Abreise, dann die Unterkunft und nicht zuletzt die Art der Aktivitäten vor Ort.
An- und Abreise
Will man wirklich andere Kulturen kennenlernen, dann reicht es nicht, einfach mal beim Nachbarn vorbeizuschauen. Und dann wird eine An-/Abreise zu Fuß oder mit dem Fahrrad schon etwas mühselig. Aber es muss ja nicht gleich ein Flieger sein, wenn man sich in Europa umschaut. Das Zugnetz ist recht gut ausgebaut. Es gibt diverse Ticketangebote zum Herumfahren in Europa. Und wenn es schon das Auto sein muss, kann man ja überlegen, ob man Mitfahrgelegenheiten nutzt. Das alles braucht sicher ein bisschen mehr Vorbereitungsaufwand, aber das könnte es uns doch wert sein. Grenzüberschreitende Zugtickets sind teilweise noch etwas „schwierig“ zu bekommen. Man braucht dann oft noch einen Drucker vor Ort. Aber auch das kriegt man irgendwie gelöst. Bei festen An- und Abreisedaten kann man eh alles von zu Hause aus erledigen.
Ich mag das Reisen im Zug recht gern – okay, Corona mal außen vor gelassen. Es gibt mir auf dem Hinweg die Möglichkeit, schrittweise runterzukommen und mich auf den Urlaub einzustellen. Und zurück habe ich im Zug die Chance, wieder aus meinem Urlaub aufzutauchen und werde nicht aus einem Flugzeug heraus in den Alltag geschmissen.
Unterkünfte
Hier hat man sicherlich viel Gestaltungsspielraum. Wenn man sich einige Tage in derselben Unterkunft aufhält, muss man nicht jeden Tag die Bettwäsche und Handtücher tauschen lassen. Ich habe sogar einige Unterkünfte gesehen, die dafür einen kleinen Bonus berechnen. Man kann sicherlich schauen, wie umweltverträglich die Unterkunft selbst aufgestellt ist. In diesem Sinne sind manchmal große Hotelanlagen besser als ihr Ruf, weil sie einfach durch die Masse deutlich effizienter agieren können als sehr kleine Unterkünfte. Als Etappenwanderer schläft man in Hütten und Herbergen in der Regel im eigenen Schlafsack und benutzt das eigene Handtuch. Nur leider habe ich das in diesem Jahr nicht gemacht 😦 Diesbezüglich war ich in der Tat in diesem Jahr eine Umweltsau. Da ich fast jeden Tag in einer anderen Unterkunft geschlafen habe – und es waren dann eben keine Herbergen oder Hütten – habe ich fast jeden Tag neue Bettwäsche und neue Handtücher verbraucht. Auch aus diesem Grund möchte ich eine so organisierte Reise eigentlich nicht noch einmal machen. Oder ich muss mir etwas zum Ausgleich dieser Sauerei einfallen lassen.
Aktivitäten vor Ort
Hierzu kann man sicherlich lange schwadronieren. Das will ich aber gar nicht tun. Ich bleibe da einfach mal bei dem, was ich so gemacht habe. Das tägliche Wandern dürfte umwelttechnisch grundsätzlich okay sein. Ich bin auf den Wegen geblieben, habe meinen Müll wieder zurückgetragen… Soweit es ging habe ich öffentliche Verkehrsmittel genutzt, wenn ich mal fahren musste. Allerdings habe ich in einigen Unterkünften auch die Sauna genutzt, wenn sie angeboten wurde. Ich habe sie aber nur mitbenutzt und nicht extra für mich anschalten lassen.
Fazit
Verbesserungspotenzial gibt es immer. Ganz weglassen möchte ich das Reisen nicht, weil ich es für sehr wichtig für mitmenschliches Kennenlernen halte. Aber es gibt Möglichkeiten, den Fußabdruck dabei zu begrenzen.
Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine
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