Vom Wünschen

Es geht halber Wege auf Weihnachten zu. Da wird es Zeit, den Wunschzettel zu schreiben. Und es ist vielleicht auch eine gute Gelegenheit, sich überhaupt mal dem Thema „Wünsche/Wünschen“ zu widmen.

Am 24.11. stand bei findesatz von maribey: „Es ist schön, Wünsche zu haben.“ Das war eigentlich der Anlass für mich, mal genauer übers Wünschen nachzudenken.

Ein paar (un)-ernste (?) Betrachtungen vorweg

Andererseits stand dort erst vorgestern (am 7.12.), dass erfüllte Wünsche keine Wünsche mehr sind. Dem würde ich definitiv zustimmen. Wenn ich nun aber beide Aussagen zusammennehme, heißt das dann, dass wir uns durch das Erfüllen von Wünschen unglücklich machen? Naja, dass Kaufen nicht dauerhaft glücklich macht, wissen wir wohl durchaus… Und der Spruch „Wen die Götter betrafen wollen, dem erfüllen sie seine Wünsche.“ trifft hin und wieder ja auch ins Schwarze.

Was denn nun? Ist Wünschen gut? Ist es eine schöne Sache, jemandem einen Wunsch zu erfüllen? Soll man an der Erfüllung seiner eigenen Wünsche arbeiten?

Zweierlei Arten von Wünschen

Auf den Wunschzettel von Weihnachten kommen ja eher die materiellen Wünsche. Da geht man in den Laden, kauft es und fertig ist die Geschichte. Wunsch erfüllt. Nächstes Jahr gibt’s neue.

Mit dem ersten Spruch sind aber bestimmt ganz andere Wünsche gemeint – sicherlich eher die ideellen Wünsche. Wünsche, was man noch machen oder erleben möchte, was sich noch ereignen möge. Und ja, es ist schön, solche Wünsche zu haben, weil man sie sich selbst erfüllen kann, weil man daran selbst arbeiten kann, um sie wahr werden zu lassen, weil man an der Erfüllung der Wünsche lernt und wächst. Für mich sind solche Wünsche auch immer Antrieb, morgens aufzustehen, um an ihre Umsetzung zu gehen. Solche Wünsche zu haben, ist für mich ein wichtiger Teil der Definition von Leben. Leben ohne (solche) Wünsche? Wäre doch echt traurig.

Wünsche zu Weihnachten

Weihnachten als Fest der Liebe ist ja in unseren Regionen schon fast untrennbar mit dem Schenken und – vorausgehend – mit dem sich etwas Wünschen verbunden. Was ist denn aber, wenn man keine materiellen Wünsche hat? Wenn einem genügt, was man hat? Muss man sich dann ganz zwanghaft Wünsche überlegen, damit Andere einem etwas schenken können? Ich lasse diese Frage mal ganz bewusst offen.

Ein anderer Aspekt dieses Wünschens zu Weihnachten wurde letztens offensichtlich, als ich in einem Supermarkt/Discounter einen kleinen Katalog daliegen sah, der vorgab, beim Wünschen zu helfen – in erster Linie Kindern.

Klar, dass es eine Liste von Spielzeug war, das gerade in ist und gekauft werden soll. Wenn ein Kind nicht weiß, was es sich wünschen soll, es dann aber nach dem Anschauen dieses Heftchens weiß, sind das dann wirklich innige Wünsche? Auch diese Frage lasse ich mal ganz bewusst offen.

Und nun?

Es gibt ganz, ganz viele Menschen, denen es am Nötigsten fehlt. Dass sie lange Wunschzettel haben, ist verständlich – und in unserer Zeit, in unseren Regionen eher eine traurige Sache.

Ansonsten würde ich gern weiterhin an meinen Herzenswünschen arbeiten. Und Weihnachten wäre für mich dann ein gelungenes Fest, wenn ich mit lieben Menschen eine gemütliche, liebevolle, innige Zeit verbringen kann – ganz unabhängig davon, ob es Geschenke gibt oder nicht. DAS werde ich ganz dick auf meinen Wunschzettel schreiben.

In diesem Sinne wünsche ich mir, dass sich dieser Herzenswunsch für möglichst viele Menschen erfüllen kann – vielleicht schon ein bisschen an diesem 2. Advent. Macht es Euch gemütlich.

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

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16 Gedanken zu “Vom Wünschen

  1. Wir sind eine Grossfamilie und da ist Weihnachten ist grosses Fest. Wir freuen uns darauf die Zeit gemeinsam gemütlich zu verbringen mit Kirche, gutem Essen, Hausmusik, ein gemeinsames Spiel und die Geschenke und ich liebe es wenn das Haus voll ist. Schon im November frage ich nach dem Wunschzettel und für jeden besorge ich dann ein Geschenk. Bisher haben wir uns noch fürs Beschenken im kleinen Rahmen entschieden, aber ich denke, dass wir uns auch da den jeweiligen Begebenheiten anpassen werden und wenn die Enkel kommen, vielleicht nur noch die Enkel beschenkt werden. Wir werden sehen
    LG Andrea

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    • Danke für Deinen eindrucksvollen und sehr persönlichen Bericht, wie Ihr in einer großen Familie Weihnachten feiert. Das hört sich wirklich wundervoll und ganz entspannt an.
      Und auf jeden Fall hast Du auch damit Recht, dass man die „Entscheidungen“ immer auch von der konkreten Situation abhängig macht. Ich wünsche Euch, dass Ihr immer gute Wege findet, dass sich alle rundum wohl und geborgen fühlen können.
      Liebe Grüße
      Belana Hermine

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  2. Wünschen wird heutzutage leider häufig mit dem Haben müssen materieller Dinge gleichgesetzt. Aber auch in früheren Tagen ist das schon so gewesen. Man denke nur an die gute Fee mit dem Zauberstab, oder Aladins Wunderlampe. In jenen Märchen hat sich niemand der Auserwählten je Liebe, Gesundheit, Frieden und Glück gewünscht, sondern immer nur einen Berg Gold, Luxus, ein Schloss und alle anderen materiellen Annehmlichkeiten des Lebens. 😉
    Hab einen guten und friedvollen Adventssonntag.

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    • Zumindest im Zusammenhang mit Weihnachten kommt überwiegend der Gedanke an materielle Wünsche. Das legt wohl auch der „Wunschzettel“ nahe: „Was soll der Weihnachtsmann bringen?“ Der kann halt nicht Frieden, Glück und Liebe.
      Das mit den Märchen hat sicher seine Berechtigung. Meist geht es ja nicht gut aus, wenn man sich nur einen Haufen Gold wünscht.
      Wünsche auch weiterhin eine gemütliche und genussvolle Vorweihnachtszeit.

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  3. Ein schöner Beitrag, bei dem sich das Nachdenken lohnt. Am schönsten aber finde ich dies: „Und Weihnachten wäre für mich dann ein gelungenes Fest, wenn ich mit lieben Menschen eine gemütliche, liebevolle, innige Zeit verbringen kann – ganz unabhängig davon, ob es Geschenke gibt oder nicht. “ … 🙂
    Ich wünsche dir auch eine weiterhin schöne Vorweihnachtszeit.
    Liebe Grüße, Christel

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