Hofrichter: Das geheimnisvolle Leben der Pilze

Das geheimnisvolle Leben der Pilze – Die faszinierenden Wunder einer verborgenen Welt

  • Peter Hofrichter
  • Penguin Verlag, 13. August 2018
  • Taschenbuch, 240 Seiten
  • 10,00 € (D), 10,30 € (A)
  • ISBN 978-3-328-10302-8

Inhalt

Zusammengefasst könnte man sagen: Alles über Pilze! Das stimmt natürlich nicht, denn auf knapp 230 Seiten eines Taschenbuchs kann man wohl nur eine ansatzweise Vorstellung von der ganzen Welt der Pilze vermitteln.

Das Buch beginnt mit der Auseinandersetzung mit vergangenen Vorstellungen und Klassifizierungen von Pilzen. Wessen Wissen über Pilze mehr als 10 Jahre alt ist, möge dieses doch bitte ersetzen. In diesem Teil des Buches wimmelt es von lateinischen Pilzbezeichnungen und Klassifizierungsnamen.

Über die Hälfte des Buches ist der Welt der sichtbaren Pilze, also dessen, was eifrige Pilzsammler Jahr für Jahr aus dem Wald herausschaffen gewidmet. Hier gibt es Wissenswertes über die Verwendung von Pilzen als Speisepilze, aber auch zu gesundheitlichen und Heilungszwecken, über die Veränderung der Pilze in den vergangenen Jahren, über das Ausmaß der Giftigkeit und Sterblichkeitswahrscheinlichkeit, über Verwechslungsgefahren.

Auf ca. 50 Seiten geht es dann in die für uns nicht direkt sichtbare Welt der Pilze. Pilze können uns bei der Lösung diverser Aufgaben helfen, z. B. hinter uns unseren Dreck aufräumen und, sollten wir uns rechtzeitig dazu aufraffen, diese Hilfe anzunehmen, unsere Böden wieder fruchtbar machen. Viel Anregung dafür können wir bei Ameisenvölkern bekommen, die schon seit Jahrtausenden Pilze kultivieren.

Bis auf die vielen lateinischen Namen ist das Buch in einem gut lesbaren Stil geschrieben. Es kommt mit einer Prise Humor daher.

Subjektive Eindrücke

Es ist definitiv ein lesenswertes Buch. Es macht Spaß, es zu lesen. Man erfährt viel Interessantes. Besonders eindrucksvoll waren für mich die Dinge, die sich eben unserem „normalen Alltagsauge“ entziehen. Sie waren auf dem Cover und durch den Untertitel ja auch schwerpunktmäßig angekündigt. Dass es dann bei etwa 50 Seiten blieb, fand ich dann aber doch enttäuschend. Andererseits kann ich es aber auch so sehen, dass mein Appetit auf Mehr in dieser Richtung angestachelt worden ist, und ich mich nun auf die Suche nach weiterer Literatur begeben werde.

Der große Teil über die Pilze, wie wir sie im Wald sammeln war natürlich interessant, insbesondere weil thematisiert wurde, wie sich Pilze in den letzten Jahren verändert haben, aber sich auch zwischen Regionen unterscheiden, sodass zugezogene Pilzsammler teilweise ihre Schwierigkeiten haben, „ihre“ Pilze hier zu finden. Bisher bin ich mit dem von Großmutter und Mutter überlieferten und eingeübten, rudimentären Pilzwissen ganz gut zurechtgekommen. Bester Beweis: Ich lebe noch. Ich habe halt gesammelt, was ich recht sicher erkannte. Aber nach dem Lesen dieses Buches bin ich doch ziemlich unsicher geworden. Ob ich diesem Wissen wohl noch einmal vertrauen werde?

Fazit

Ein interessantes Buch, das viel Wissen enthält. Allerdings ist der Anteil der „verborgenen Welt“ (siehe Untertitel) aus meiner Sicht etwas zu knapp ausgefallen.

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10 Gedanken zu “Hofrichter: Das geheimnisvolle Leben der Pilze

    • Na, das ist ja mal eine Rückmeldung 🙂 Lieben Dank. Wenn der Text ein bisschen zu Deiner Faszination beigetragen haben sollte, dann freut mich das natürlich. Insbesondere den Teil der „unsichtbaren“ Welt fand ich sehr beeindruckend.

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  1. Meine Mutter sagte, Pilze muss man rufen. Sie lief durch den Wald und rief ‚Hallimasch‘.
    Sie hob Laub an und fand Pilze, die essbar waren. Ich lebe auch immer noch, so wie du Belana Hermine. Für mich sind sie geheimnisvoll, weil ich immer noch denke, dass sie plötzlich erscheinen und schnell verschwinden. Ich finde ihre Formen schön, die oft aussehen wie kleine Häuser.

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  2. Die Rezension gefällt mir auch sehr. Danke! Beim Pilzeverzehren halte ich es so wie Klaus. Bin einerseits zu faul zum Sammeln, weiterhin seit Tschernobyl und aufgrund seit einigen Jahren in diversen Waldstücken der Gegend vermuteter „Altlasten“ des WWII festgestellter Dinge auch nicht (mehr) begeistert. LG Michael

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