Saller: Ich bin Anna

Ich bin Anna

  • Tom Saller
  • Kanon Verlag Berlin, 21. Februar 2024
  • Gebundene Ausgabe, 256 Seiten
  • 24,00 € (D), 24,70 € (A)
  • ISBN 978-3-985-68103-7

 

Inhalt

Es handelt sich hier um ein Buch, das versucht, anhand der verfügbaren historischen Informationen in Form eines Romans einen möglichen Lebensweg von Anna Freud nachzuzeichnen. Der Roman erhebt keinen Anspruch auf historische Fehlerfreiheit. Es geht vielmehr darum zu zeigen, wie es hätte sein können.

Der Roman ist in 5 Teile verschiedener Zeiträume eingeteilt. Innerhalb der Teile gibt es einzelne Abschnitte, die abwechselnd mal aus der Sicht von Siegmund Freund und mal aus der Sicht von Anna Freud erzählt werden.

Am Ende des Buches finden sich fünf Seiten Quellenangaben, aus denen sich die Ideen für den Roman speisen, sowie weiterführende Lesehinweise.

Subjektive Eindrücke

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch wenn nicht alle Einzelheiten ganz korrekt sind, so kann man doch einen guten Eindruck in die allgemeine Situation der damaligen Zeit und auch in die Atmosphäre im Hause Freud bekommen. Dazu trägt sicherlich auch die wechselnde Perspektive zwischen Anna und Siegmund Freud bei.

Schade, dass nicht wirklich alles auf authentischem Material beruht. So weiß man letztlich dann doch nicht, welche Punkte ausgedacht wurden bzw. ausgedacht werden mussten und wo man wahre Geschichte liest. Das ist aber vermutlich eine zu hohe Erwartung an einen solchen Roman.

Fazit

Interessante Einblicke in die Familie Freund und in den Werdegang von Anna Freud.

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Pflaum: Guten Tag, hier spricht Ihre Kapitänin

Guten Tag, hier spricht Ihre Kapitänin – Von Höhenflügen, Vorurteilen und meinem Leben als Pilotin

  • Cordula Pflaum, Heide Friedrich
  • Goldmann Verlag, 20. März 2024
  • Broschiert, 224 Seiten (eBook gelesen)
  • 16,00 € (D), 16,50 € (A)
  • ISBN 978-3-442-14302-3

 

Inhalt

Heidi Friedrich ermöglicht uns mit diesem Buch, Einblick zu nehmen in den Werdegang von Frau Pflaum, welche Hindernisse sie zu überwinden hatte, welche Möglichkeiten sie ergriff und welche sie nicht umsetzen konnte. Die Lebens- und Entwicklungsabschnitte sind dabei in 16 Kapitel eingeteilt, die sich einerseits am Lebenslauf, andererseits aber auch an den Ausbildungs- bzw. Entwicklungsschritten orientieren, was den Lesenden eine gewisse Orientierung ermöglicht.

Subjektive Eindrücke

Das Buch liest sich leicht und flüssig. Man kann dem Leben von Frau Pflaum gut folgen, kann mit ihr mitfiebern, wenn sie sich durchsetzen muss, kann sich mit ihr freuen, wenn ihr etwas gelingt. Natürlich ist jede Frau, die sich in einem Männerberuf einen Platz erkämpft und erarbeitet, zu bewundern und sie wird immer ein Beispiel sein. Sie wird hoffentlich auch viele andere junge Frauen und Mädchen inspirieren, ihren Weg zu suchen und zu gehen.

Interessanterweise lief für Frau Pflaum offenbar bis auf die Auseinandersetzungen mit den Männern in ihrem Beruf alles ziemlich glatt. Wenn dem wirklich so war, dann würde mir doch ein wenig die Reflexion fehlen, wie viel Glück Frau Pflaum doch auch hatte, um all das umsetzen zu können. Ein klein wenig blitzt das mal ganz gegen Ende des Buches durch. Aus meiner Sicht hätten auch die wirklichen Entscheidungen, die Frau Pflaum zu treffen hatte, stärker reflektiert werden können. Entscheidungen für etwas sind immer auch mit Entscheidungen gegen etwas verbunden. Dessen muss man sich bewusst sein. Es hätte stärker thematisiert werden können.

Fazit

Eine starke Frau, die man bewundern muss und deren Geschichte hoffentlich inspirieren kann.

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Und sonst so?

Wieviel Wertung gehört in einen Wanderführer?

Ich war ganz offensichtlich lange nicht mehr in Spanien pilgern. Die letzte Tour war wohl 2016. Danach war ich in den Pyrenäen, in Japan, auf dem Franziskusweg, zu Hause wegen Corona (nicht der eigenen), in Österreich und zweimal in Frankreich.

Nun hatte ich mir mal wieder einen neueren Wanderführer zur Hand genommen. In dem einen Verlag sind (fast) alle (Pilger)-Wanderführer vom selben Autor (ja, ein Mann) geschrieben. Er hatte auch begleitende Pilgerführer verfasst und sogar einen spirituellen Führer. Aus meiner Sicht schien er Feuer und Flamme für den Weg zu sein.

Nun aber musste ich schon recht viel Kritik lesen, der fast schon wie Spott rüberkam.

Ist ja alles sowieso nur Dummenfang, Tourstennepp, Geldmacherei. Hm, war es das nicht schon immer? Und wem’s gefällt, nun, der soll sich daran erfreuen. Ich muss ja nichts davon kaufen. Klar ist aber auch, dass der Jakobsweg ein wirklicher Wirtschaftsfaktor für Spanien ist – und das eben auch nicht erst seit Kurzem. Warum sollen sich die Menschen, die sonst kein Auskommen haben, nicht durch die Bewirtung und Beherbergung von Pilgern ein wenig Geld verdienen? Reich sahen sie mir alle nicht aus. Aber viele machten den Eindruck, dass sie es gern taten. Und ich freue mich immer darüber, wenn ich eine Unterkunft finde.

Es ginge nur noch um sportliche Spitzenleistungen. Hm, seit meiner ersten Pilgerwanderung bin ich auf Leute getroffen, die den Weg aus sportlichen Gründen gehen. Und warum auch nicht? Auf mich persönlich macht das einen sympathischeren Eindruck als in einer vermieften Muckibude (klaro, auch ein Vorurteil) Gewichte zu stemmen.

Im Mittelalter hätte es die Forderung nach den letzten 100 km zu Fuß oder 200 km zu Rad oder Pferd nicht gegeben. Nun ja, ich vermute mal, dass damals noch nicht so viele Leute wie heute mit dem Flugzeug, der Bahn oder dem Bus anreisten. Aber sicherlich kann man diese „neuere“ Regel mal hinterfragen. Aber muss man deswegen den ganzen Weg verdammen?

Naja, ich muss ehrlich gestehen, dass mir das gerade etwas die Lust auf einen Weg in Spanien vermiest hat, wobei natürlich auch das blöd ist. Was hat es mit meinem Weg zu tun, wenn einer rumpöbelt? Mal sehen, vielleicht kriege ich mich ja irgendwann wieder ein und gehe doch mal wieder einen spanischen Weg. Ich hoffe, ich kann und darf noch ein paar Jahre wandern.

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

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Stutzman: Der kleine T-Rex und seine Abenteuer

Der kleine T-Rex und seine Abenteuer – 2 Bilderbücher im Bundle

  • Jonathan Stutzmann; illustriert von Jay Fleck
  • Edition Michael Fischer / EMF Verlag, 5. September 2023
  • Gebundene Ausgabe, 96 Seiten
  • 9,99 € (D), 10,30 € (A)
  • ISBN 978-3-745-91951-6
  • ab 3 Jahre

Inhalt

Es handelt sich um zwei Bilderbücher: „Timmy T-Rex und die große Umarmung“ und „Timmy T-Rex und die dunkle Nacht“. Beide Bücher stecken in einem Umschlag, um sie zusammenzuhalten.

Im ersten Buch möchte Timmy seinen Freund umarmen, weil der so traurig ist. Aber als T-Rex hat Timmy so kurze Arme. Also macht er sich auf den Weg, um herauszufinden, wie er seinen Freund trotzdem umarmen kann.

Im zweiten Buch sollen/wollen Timmy und sein Freund draußen schlafen. Aber beide fürchten sich vor der dunklen Nacht und den ganzen Gestalten, die dann herauskommen. Also fassen sie einen Plan, setzen ihn um und erleben eine ganz andere Nacht als sie sich das vorgestellt haben.

Subjektive Eindrücke

Die Geschichten sind einfach und gut verständlich erzählt. Die Bilder, die wie auf dem Cover gezeigt, einfach gezeichnet sind, begleiten den Text sehr gut. Manche Dinge, die im Text nur angedeutet sind, werden durch die Bilder sichtbar.

Hin und wieder finden sich auch Anmerkungen, die eher für die vorlesenden Erwachsenen gemeint sind. Sie sollten das Vorlesen nicht stören. Und im Zweifel kann man sie den Kindern erklären und dadurch mit ihnen zusätzlich ins Gespräch kommen.

Fazit

Zwei nette Geschichten über Freundschaft und wie sie das Leben bereichern kann.

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Appel, Grosser: Urkraft des Nordens

Urkraft des Nordens – Mit Ahnenwissen, Schamenengottheiten und weisen Seherinnen zu den Wurzeln unserer Spritualität

  • Jennie Appel, Dirk Grosser
  • Heyne Verlag, 13. März 2024
  • Taschenbuch, 288 Seiten
  • 12,00 € (D), 12,40 € (A)
  • ISBN 978-3-453-70475-6

 

Inhalt

In ihrer Einleitung nennen die beiden Autor/innen zwei Ziele für ihr Buch: die Einführung in die nordischen Sagen und Mythen sowie eine Anleitung zur praktischen Anwendung. Den Inhalt ihres Buches teilen sie in fünf Teile ein, die sachlich orientiert sind. Teil 1 befasst sich mit den Vorstellungen über den Weltenanfang, Teil 2 mit den Verbindungen zu Anderswelten, Teil 3 mit Wandlungen, Teil 4 mit den Fähigkeiten des Sehens bzw. der Seher/innen und Teil 5 mit der Seele und den Ahnen. In jedem Teil gibt es ungeheuer viel an Wissen aus den bekannten Forschungen über die nordische Kultur und deren Riten, Bräuche, Spiritualität und Mythen. Jeder Teil enthält Anleitungen für ein oder zwei Rituale sowie Fragen, die zum Nachdenken darüber anregen sollen, was das gerade Gelesen für uns heute bedeuten könnte.

Nach einem Schlusswort gibt es drei Seiten Literaturhinweise. Im Internet finden sich fünf Audiodateien mit u. a. Meditationen zu den Inhalten des Buches.

Subjektive Eindrücke

Das Buch ist voll von Wissen über die nordische Kultur. Dies wird zwar gemäß der fünf Teile durchaus thematisch strukturiert. Durch die vielen ungewohnten Namen, zu denen häufig auch mehrere Alternativnamen genannt werden, und diverse Querverbindungen, das Nennen abweichender Forschungsergebnisse sowie das Einbringen eigener Wertungen wird ein schlüssiges Verständnis all dessen aus meiner Sicht doch erschwert. Mir fiel es auch schwer, nach einem riesigen Schwall recht rational dargestellten Wissens (was ich absolut für angebracht halte), mich plötzlich in spirituelle Fragestellungen zu begeben. Hier hätte ich etwas mehr Hinführung gebraucht als nur den Wechsel von einer sachlichen Sprache zum vermeintlich persönlichen „Du“.

Fazit

Viel wertvolles Wissen zur nordischen Kultur. Der Anwendungsteil ist meine Meinung nach weniger gut gelungen.

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