Und sonst so?

Hat sich dank LLM/ChatGPT das Übersetzungsproblem erledigt?

Ich kriege ich immer einen Anfall, wenn immer wieder gesagt wird, dass Sprachen jetzt ja kein Thema mehr sind, weil man einfach alles in eine KI reingibt. Sicherlich hilft das in vielen Fällen des alltäglichen Lebens, wenn man im Urlaub mal nach einem Weg fragt, wenn man im Internet nach irgendetwas sucht. Hier kann mensch die Übersetzungsfehler der KI anhand des Kontext meist ganz gut tolerieren.

Aber möchte ich ein ausschließlich durch eine KI übersetztes Buch lesen? Möchte ich mich bei Vertragswerken auf ausschließlich durch KI übersetzte Texte verlassen?

Besonders kritisch wird es wohl dann, wenn sich beide Seiten durch KI übersetzen lassen. Dann kriegt niemand mehr wirklich mit, dass da etwas schief läuft, man übersetzt aneinander vorbei und kommt auf keinen grünen Zweig mehr.

Natürlich nutze ich auch Übersetzungsprogramme und möchte sie nicht mehr missen, auch wenn ich mir manchmal bessere Möglichkeiten wünschen würde, für Worte, die mir komisch vorkommen, andere Worte vorgeschlagen zu bekommen. Aber es ist eben wichtig, dass man das, was das Übersetzungsmaschinchen anbietet, auf Herz und Nieren testet, was wiederum voraussetzt, dass man die Sprache vom Grunde her eher gut bis sehr gut beherrscht.

Höchst interessant und manchmal überaus witzig kann es werden, wenn man Übersetztes zurückübersetzen lässt.

Viele unpassende automatische Übersetzungen findet man z. B. in Produktbeschreibungen oder Benutzeroberflächen für Produkte oder Webseiten. Ich weiß bis heute nicht, was mein Schlaf mit „Ruderschlägen“ zu tun hat. Ich würde aber befürchten, dass, wenn ich das an den Hersteller melde und es automatisch in deren Sprache übersetzt wird, sich alle über meine Frage kaputtlachen, weil vermutlich wieder der eigentlich gemeinte Begriff für die Empfänger erscheint.

Aber – um dem Gemeckere mal die Schärfe zu nehmen – Alltagskommunikation ist auf jeden Fall deutlich einfacher geworden, wenn man die Sprache des Landes nicht kann.

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

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6 Gedanken zu “Und sonst so?

  1. Ich rate meinen Schülern nach wie vor, sich nicht auf den Google Übersetzer zu verlassen, sondern lieber auf ein Online-Wörterbuch zu setzen, dass viele Schattierungen eines Wortes bei der Übersetzung abdeckt. Natürlich muss man dann noch selbst entscheiden, was am besten passt. Wer mit einem Übersetzer etwas übersetzen möchte, sollte die Sprache gut kennen, damit er korrigieren kann.

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    • Das finde ich toll. Ich glaube, Sprachleher/innen haben da eh einen kritischeren Blick drauf als diejenigen, die im Alltag mal kurz eine Hilfe brauchen. Für mich sind Sprachen immer auch Überbringer von Kultur und Werten. Automatische Übersetzungen werden das nicht so schaffen, wie bewusstes, menschliches Übersetzen.

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  2. Also ich finde digitale Übersetzer immer mehr sinnvoller, umso mehr ich von der Sprache verstehe. Das spart mir viel Zeit ein, aber ich sehe, wenn es unrund läuft und kann eingreifen. Wenn ich gar kein Plan von der Sprache habe, würde ich keine digitalen Übersetzer benutzen

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