Shikoku 2017 – Nachlese #8

Tengu – Der rote Typ mit der langen Nase

Einige von Euch erinnern sich sicherlich noch, dass ich von einem roten Typen mit einer langen Nase geschrieben hatte und nicht so recht wusste, was er zu bedeuten hat. Falls Ihr nachlesen wollt –> hier. In den Kommentaren hatten wir ein wenig herumgerätselt, waren aber zu keinem Schluss gekommen. Nun habe ich mich ein wenig kundig gemacht und habe auch fundierte Hilfe von der Japanisch-Lehrerin (herzlichen Dank) bekommen. Der Rest stammt dann aus Wikipedia.

Auf jeden Fall hat der Typ einen Namen: Tengu (chinesisch: Himmelshund; japanisch: Himmelsfuchs) und ist sogar in meinem Wörterbuch zu finden. Die Schriftzeichen sind unten auf dem zweiten Bild zu sehen. Er gehört zum Volksglauben, lebt in den Bergen (laut Wikipedia haben die Berge ihre „eigenen“ Tengu) und ist ein Kobold oder Waldgeist. Seine Wurzeln hat er in  buddhistischen, shinoistischen und auch alten daoistischen Vorstellungen. Dann muss ich mich also auch nicht wundern, eine solche Figur in einem buddhistischen Tempel zu finden.

Im Volksglauben ist Tengu eine Gestalt, die Unfug treibt und allerlei Streiche spielt. Auch sexuelle Anspielungen hinsichtlich der langen Nase fehlen nicht. Man kann ihn in Märchen finden. Im Theater gibt es entsprechende Figuren. Und natürlich hat Tengu in entsprechender Gestalt auch Eingang in Mangas gefunden.

Aber erst in der frühen Neuzeit bekam Tengu sein eher humoristisches Gewand. Davor waren sie gefürchtet, weil sie Besessenheit auslösten, Mönche und Kinder attackierten und entführten und sowohl aggressiv als auch waffengewandt waren.

Hier noch ein paar weitere Bilder von Tengu’s, die mir sehr gefallen haben.

 

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

28 Gedanken zu “Shikoku 2017 – Nachlese #8

  1. …da habe ich hier bei mir im Wald wohl auch einen Tengu wohnen…tatsächlich spukt hier ein Geist, der nicht böse ist, aber gern seinen Schabernack mit Menschen – also vorzugsweise mit mir – treibt und sie erschreckt…ich nehme nicht an, dass es mir geglaubt wird, daher spreche ich normalerweise nicht darüber…

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      • Oh, oh, wenn es derzeit in der Schule behandelt würde, dann wohl nur im Zusammenhang mit Geisteskrankheiten, was der Sache wohl auch nicht weiterhelfen würde. Vielleicht sollte man verschiedene Formen der Spiritualität einfach im Ethik-Unterricht behandeln und dann eben ganz offen, so wie man eigentlich alle Religionen auch offen und unvoreingenommen besprechen müsste. Aber davon sind wir wohl noch meilenweit entfernt 😦

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      • …es käme auf die Form an, man kann ja völlig ungezwungen auch über Riesen und Zwerge sprechen…es muss ja keine feste Darstellung von etwas geben, die unumstößlich da steht, es könnte in spielerischer Form damit umgegangen werden, was wäre wenn…und die Fantasie spielen lassen, das würde außerdem noch Spaß machen, kann ich mir vorstellen…

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