Wie oft hört man den Ausspruch (Anderer): „Warum tust Du Dir das an?“
Mir begegnet er oft im Zusammenhang mit meinen Wanderungen. Auch in den Pilgerfilmen wird oft vom sich-Antun gesprochen, wenn es um das Laufen einer Etappe oder das Schlafen in einer Herberge geht. Letztens war es auch Thema in der Diskussion in einem Blog.
So wie ich über diese Aussagen über mein Wandern immer wieder etwas überrascht bin, war es auch der Blog-Betreiber über meine Aussage.
Tut man sich also gar nicht an, was Andere meinen, dass man sich antut?
Das ist vermutlich eine typische Situation, in der die eigene Wahrnehmung mit der Wahrnehmung Anderer nicht übereinstimmt. Aber vielleicht ist es gar nicht so die Wahrnehmung, die auseinanderfällt, sondern eher die Bewertung der jeweiligen Sache/Situation.
Für jemanden, der ungern einen Fuß vor den anderen setzt, muss eine Etappe von 30 km und mehr wie die Hölle erscheinen. Mir macht es Spaß, auch wenn ich mich durchaus anstrengen muss und am Abend erschöpft bin.
Wenn jemand immer ein eigenes Zimmer hatte und auch nie in einer WG gewohnt hat, also nicht wissen kann, welche durchaus auch positiven Aspekte man aus einer Herberge mitnehmen kann, dem müssen die vielen Menschen auf engem Raum, die nicht keimfreie Umgebung, das ziemlich wahrscheinliche Schnarchen einfach als echt übel vorkommen. In der Tat mag ich an manchen Tagen auch nicht in eine Herberge und entscheide durchaus bewusst, in welche Herberge ich gehe. Aber wenn ich in einer schlafe, finde ich das meist toll.
Genauso nur eben anderes herum geht es mir mit Dingen, die ich nicht so wirklich mag – z. B. Administration meines Rechners, also Software aufspielen, für Updates sorgen, sich um die Absicherung kümmern etc. Puuuh, bleibt mir bloß weg damit. Umso dankbarer bin ich, dass MD sich das „antut“. Aber ihm machen solche Sachen Spaß – zu meinem großen Glück 🙂
Vielleicht sollte man also nicht fragen, warum sich jemand etwas antut, sondern lieber danach fragen, was jemand aus einer Situation/Handlung für sich mitnimmt.
Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine
PS: Ich freue mich über Eure „like“s und Kommentare. Beachtet aber bitte, dass Daten gespeichert werden. Genaueres dazu findet Ihr in der Datenschutzerklärung (hier).
Ein kluger Gedanke, nicht zu fragen, „was man sich antut“, sondern „was man daraus mitnimmt“. Danke
LikeGefällt 1 Person
Danke 🙂
LikeLike
Wenn mich jemand fragt, warum ich mir was antue, ist meine Antwort genau das: was ich daraus mitnehme
LikeGefällt 1 Person
😉
LikeLike
Das ist ein interessantes Thema, was Du da anschneidest.
Und ich vermute mal Du beziehst Dich dabei auf unseren Dialog unter einem meiner Beiträge?
Meine spontane Antwort auf Deine Frage, nachdem, was ich daraus mitnehme wäre übrigens in den meissten Fällen: Dass es mir Freude macht und die Befriedigung verschafft, etwas zu einem guten Ende bringen zu können…
Eine lange Antwort gibts aber auch noch:
In den nächsten Tagen als Reprise in meinem Blog, wenn ich den Kopf dafür frei habe…
LikeGefällt 1 Person
Danke für Deine Darstellung. Ja, ich hatte mich auf unseren Dialog in Deinem Blog bezogen, wusste nur nicht, ob es Dir recht ist, so individuell genannt zu werden. Ich könnte das aber gern noch ergänzen.
Zu der Zeit hatte ich diesen Blogbeitrag schon im Hinterkopf und es passte dann einfach zu gut dazu 🙂
Auf Deine lange Antwort bin ich gespannt.
LikeLike
[…] Tut man sich wirklich an, was man sich antut? Von Pilgerin Belana Hermine […]
LikeLike
Sich etwas „antun“ das klingt ja auch schon so negativ. Wie Ketterauchen, Klebstoffschnüffeln und Pulsadern aufschneiden oder? Würde man fragen „Warum tust du das?“ könnte man viel leichter sagen, „weil ich halt Bock drauf habe“ oder „weil mir das sinnvoll erscheint“
LikeGefällt 1 Person
Ja, so in etwa antworte ich dann auch. „Weil es mir Spaß macht.“ Und je nach Situation gibt es noch ein bisschen Erklärung dazu. Manchmal kommt man darüber ja auch gut miteinander ins Gespräch. Und manchmal merkt der/die Gesprächspartner/in dann doch, dass es auch ihr/ihm Spaß machen oder „etwas bringen“ könnte.
LikeLike