Schweikert: Die Hexe und die Heilige

„Die Hexe und die Heilige“
Ulrike Schweikert
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München, 2001

Hexen haben es mir im Moment wohl angetan. Ich finde es interessant, wie sie früher gewirkt haben. Eigentlich waren es ja eher Heilerinnen oder auch starke Frauen. Vor beidem fürchtete sich die Männerwelt natürlich und musste mit der Furcht irgendwie umgehen. Also wurden die armen Frauen kurzerhand verbrannt. Nun, diese rüde Form des Umgangs ist vorbei. Aber wie gehen wir heute mit Menschen um, vor denen wir uns fürchten?

Aber das ist nicht Inhalt des Buches.

Es geht um Zwillingsschwestern. Sie werden in einem Ort geboren, der mehr oder weniger die Hochburg der Hexenverfolgung des Mittelalters wird. Die ersten Vorboten gibt es schon. Da beide sehr hellsichtig sind und vor allem eine der beiden mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg hält, soll sie ins Kloster gegeben werden, um kein Unheil über die Familie zu bringen. Als sie geholt werden soll, ist sie nicht auffindbar. Und so wird die stillere der beiden ins Kloster gegeben. Ihre Hellsichtigkeit wird dort als besondere Gabe Gottes gesehen und sie wird zur Heiligen stilisiert. Derweil kämpft sich ihre Schwester durch. Sie wird fortgeschickt, trifft aber auf Leute, die sie aufnehmen. Die Frau der Familie ist Hebamme und weiht sie in ihr Handwerk ein. Als ausgebildete Hebamme kehrt sie in ihren Ort zurück, wo die Hexenverfolgung gerade auf ihren Zenit zusteuert. Als starke Frau hat sie einige mächtige Freunde, aber auch noch mächtigere Feinde. Der Hexenverfolgung entkommt sie nur knappt, aber ihre Schwester geht daran zugrunde.

Ich habe wieder viel über das Leben der damaligen Zeit erfahren.

Und eine „Moral der Geschichte“ ist wohl auch, dass es immer darauf ankommt, in welche Gesellschaft man geboren wird bzw. in welcher Gesellschaft man aufwächst, ob man die Hexe oder die Heilige wird.

Mögen wir alle in der für uns richtigen Gesellschaft aufwachsen und wirken können.

Wir sehen und auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

6 Gedanken zu “Schweikert: Die Hexe und die Heilige

  1. Hallo Belana,

    wenn Dich historische Bücher zu Hexen und Hexenverfolgung interessieren, kann ich Dir „Die Hexe von Freiburg“ von Astrid Fritz empfehlen.
    Ein sehr gut geschriebenes und mitreißendes Buch…und es spielt geographisch in der Region, in der ich aufgewachsen bin… 😉

    Schöne Grüße
    Miriam

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    • Liebe Miriam,
      vielen Dank für den Tipp. Da schaue ich gern mal rein. Unsere Stadtbibliothek hatte jede Menge Bücher zu Hexen „ausgespuckt“. Ich meine, dieses war auch dabei :-).
      Liebe Grüße
      Belana Hermine

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