Schreiben, schreiben, schreiben – Aufgabe 19

Die Aufgabe

Die Aufgabe war die Fortsetzung zur Aufgabe 18 zum Entwurf eines Romans (hier). Die Handlung sollte weiter ausgebaut sowie die Einleitung geschrieben werden. Außerdem sollten ein paar Stichpunkte zum Schluss zusammengetragen werden.

Was fiel mir schwer?

Eigentlich hatte ich ja noch gar keine wirkliche Handlung für meinen Roman. Ich wusste nur, worüber ich gern schreiben würde. Das allein wäre aber viel zu langweilig. Also musste eine spannende Handlung dazu. Das war nicht so einfach. Sie hat sich aber gegenüber der letzten Aufgabe deutlich klarer herauskristallisiert. Allerdings kann Maria, eine der Portagonistinnen, nun nicht mehr so ein braves Mädchen sein. Also, da muss ich dann nochmal ran 😉

Was habe ich gelernt?

Die Gemeinschaft der Schreiberlinge scheint in der Tat in zwei Lager gespalten zu sein. Die Einen müssen sich vorab genaue Gedanken darüber machen, was, wann in der Geschichte passiert und wer daran beteiligt ist. Die Anderen haben eine grobe Vorstellung von ihrer Geschichte, setzen sich hin, schreiben und lassen die Figuren und die Geschichte sich entwickeln. Möglicherweise gehöre ich zur zweiten Gruppe. Ob das nun eher gut oder eher weniger gut ist, mag ich nicht zu beurteilen. Ganz blauäugig würde ich im Moment mal behaupten, dass es insbesondere darauf ankommt, dass man überhaupt schreibt.

Das Ergebnis

Da ich nach wie vor den Handlungsfaden für unzureichend halte, stelle ich Euch hier nur den Einstieg in die Geschichte vor. Die hat der Korrektur recht gut gefallen. Bin gespannt, was Ihr dazu sagt.

Prolog

„Verdammt!“, zischte Max. Schon wieder hatte er seine Figur verloren, weil sie gerade noch nicht über die nötige Fähigkeit verfügte, die für diese Quest nötig war. Wieso konnten sich diese Figuren immer nur im vorgegebenen Rahmen verbessern und sich nicht selbst die Fähigkeiten zusammensuchen, die sie in dem Moment brauchten?

Max blickte auf. Es wurde langsam dunkel. Gelüftet werden müsste auch mal wieder. Hatte er wirklich schon zwei Stunden gespielt? Also riss Max das Fenster auf, raffte die herumliegenden dreckigen Klamotten zusammen und stopfte sie im Bad in den Wäschekorb. Dann putzte er sich die Zähne. „Nacht, Mam!“, rief er in Richtung Wohnzimmer und verschwand wieder in seinem Zimmer. Nun würde seine Mutter denken, er wäre ins Bett gegangen, und würde ihn nicht weiter stören.

Klar, morgen hatte er wieder Vorlesungen. Aber das Informatikstudium war eh nur ein Deckmantel, damit seine Eltern Ruhe gaben. Ihnen war es wichtig, dass Max einen Abschluss machte. Dabei konnte er schon jetzt besser programmieren als mancher seiner Professoren. Er hatte kaum einen Hacker-Wettkampf gegen die Jungs seiner Stufe verloren. Und auch dieses Spiel hatte er vor zu gewinnen.

Er setzte sich wieder an seine Tastatur. Mit dem Hinweis auf seine Ausbildung hatten ihn seine Eltern ein hochmodernes Equipment anschaffen lassen, das den größten Teil seines Zimmers einnahm. Den Rest zahlte er aus den Einkünften einiger Hackerjobs. Mehr brauchte Max nicht. Computer waren sein Leben.

Die Ausrüstung mit ihrem Grau und Schwarz verlieh dem Raum eine kalte Note. Das Rauschen der Lüfter war ein ständiges Hintergrundgeräusch, das Max das Gefühl verlieh, nie allein zu sein. Für ihn war es der Atem seines Rechners. Wenn er genauer hinhörte, versetzte es ihn in einen Adrenalinrausch.

Er loggte sich in den Admin-Account des Spiels ein, lud die benötigten Dateien herunter und begann, das Programm zu verändern. Schon oft hatte er daran gedacht, das Spiel aufzubessern. Die Figuren entwickelten sich ohnehin nach einem vorgegebenen Algorithmus, den sich irgendwelche Leute ausgedacht hatten. Also konnte er auch ein paar seiner eigenen Vorgaben einbauen. Es dauerte keine halbe Stunde, da war Max mit seinen Anpassungen fertig. Er lud das Programmstück wieder hoch.

Nur noch ein Tastendruck fehlte, um den neuen Code aktiv zu schalten. Nur noch einen Tastendruck war er davon entfernt, dass seine Figur genau die Entwicklungen durchlief, die für das nächste Level im Spiel erforderlich waren. Sollte er? Hatte er alles richtig programmiert? Was, wenn man ihm auf die Schliche käme? ‚Ach, es ist doch nur ein Spiel‘, beruhigte sich Max.

Sein Finger schwebte über der Enter-Taste. Ja? Nein? Ja? Nein? Sein Herz begann zu pochen. Es pochte: „Ja, ja, ja.“

Er tat es. In dem Moment, in dem er die Enter-Taste drücke, hatte er das Gefühl, als würde ihm etwas aus den Händen gleiten. Er wischte das Gefühl weg, schob es auf die fortgeschrittene Nacht und legte sich schlafen.

Er träumte, dass sich seine Spielfigur selbstständig machte. Überall war sie auf der Suche nach Verbesserungen, bis sie sich auch über ihn hermachte und das Beste aus ihm heraussaugte. Als er am Morgen aufwachte, waren seine Hände fest in die Bettdecke verkrampft und eine regelrechte Dampfwolke entwich, als er sie endlich zurückzuschlagen vermochte. Er ahnte nicht, dass sein Traum nicht in Ansätzen erfasste, was seine Programmänderung auslösen würde.

Wir sehen uns auf dem Weg.
Let’s go!
Belana Hermine

10 Gedanken zu “Schreiben, schreiben, schreiben – Aufgabe 19

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